Dienstag, 9. Februar 2016

Erste Forschungsergebnisse, Buch-Fortschritt: Skin Picking Newsletter Februar 2016

Hallo zusammen!


Inhalt:
  1. Unser nächstes Treffen
  2. Erste Studienergebnisse der Uni Köln zu Skin Picking
  3. Wie weit ist das Buch?
  4. Inspiration beim Schmink-Workshop
  5. Weitere Treffen
  1. Unser nächstes Treffen ist am

Montag, 15. Februar, 19 Uhr
im gesundheitsladen Köln, Venloer Straße 46. Anfahrtsbeschreibung hier:
  1. Studie der Uni Köln: erste Ergebnisse!

Wir freuen uns sehr: Linda Mehrmann von der Uni Köln, die die Untersuchung über Auslöser von Skin Picking als Teil ihrer Doktorarbeit betreibt, berichtet von ersten Ergebnissen!

Linda Mehrmann
Ich zitiere:
Pathologisches Hautzupfen/ -quetschen („skin picking“) ist seit 2013 offiziell als psychische Störung anerkannt. Dennoch sind viele Facetten dieser Erkrankung bisher wenig erforscht. In der Abteilung für Klinische Psychologie, der Universität zu Köln, werden deshalb verstärkt Bemühungen unternommen mehr über diese belastende Erkrankung zu erfahren. Hierfür haben wir im ersten Schritt eine Online-Studie durchgeführt, an der fast 200 von Skin Picking betroffene Personen teilgenommen haben. Diese große Teilnehmerzahl bietet eine sehr gute Datengrundlage, um neue Erkenntnisse über die Erkrankung zu erhalten.

Wie die Grafik zeigt, reagieren Skin Picker stärker auf Fotos mit wunder Haut. Grafik: Uni Köln
Den Studienteilnehmern wurden Fotos von unterschiedlichen Hautbildern gezeigt (z.B. allergische Reaktion, Hautunreinheit, Wundschorf oder unbeschädigte Haut). Wir konnten nachweisen, dass Skin Picking Betroffene, im Vergleich zu Nicht-Betroffenen, beim Anblick von Fotos mit Hautunreinheiten, -unebenheiten einen deutlich höheren Drang verspürten, an ihrer eigenen Haut zu knibbeln. Hiermit konnten wir wissenschaftlich die Bedeutung von visuellen Reizen (z.B. Anblick der eigenen Haut im Spiegel) als Auslöser von „Knibbelepisoden“ belegen. Eine Untersuchung der Antworten auf die Frage nach weiteren Auslösern von „Knibbelepisoden“ ist noch in Planung und wird weitere wichtige Hinweise auf relevante Aspekte für die Behandlung liefern.
Die mit der Studie erworbenen Informationen fließen unmittelbar in die derzeitige Entwicklung einer online-basierten Selbsthilfeanwendung für Betroffene von Skin Picking ein. Über zukünftige Studien und Forschungserkenntnisse werden wir Sie in diesem Newsletter gerne weiterhin informieren.
Wir bedanken uns ganz herzlich bei allen, die Interesse an unserer Forschung haben und insbesondere bei denjenigen, die sich die Zeit genommen haben, an unserer Umfrage teilzunehmen!
Vielen Dank an Linda Mehrmann und ihr Team für das wissenschaftliche Interesse an dem Thema! Ich freue mich auf weitere Erkenntnisse.

  1. Wie weit ist das Buch?

Ich habe schon öfter darüber berichtet, dass ein Buch über Skin Picking aus Sicht von Betroffenen in Arbeit ist. Zwischenzeitlich gab es länger keine Neuigkeiten, weil sich das Finden eines Verlages als zäh erwies.
Jetzt hat der Mabuse Verlag Frankfurt Interesse an der Veröffentlichung. Vom Inhalt her sind eigentlich ca. 80 Prozent schon fertig – nun geht es an die Feinheiten.
Ich freue mich, dass so viele Betroffene mitgemacht und uns ihre ganz persönliche Geschichte anvertraut haben. Es gibt aber noch viele andere interessante Kapitel – toll, wenn die Veröffentlichung in diesem Jahr endlich klappt!
  1. Inspiration aus dem Schmink-Workshop

Der Schmink-Workshop mit Denise aus Bonn war sehr inspirierend. Nicht nur, weil wir ins Gespräch gekommen sind, wie unterschiedlich sich jede Frau schminkt, sondern auch, weil wir bei Denise mal schauen konnten, wie die „Verwandlung“ sich vollzog. „Eigentlich schade“, meinte sie mit einem Augenzwinkern, „dass meine Haut im Moment relativ gut aussieht – dann ist der Vorher-Nachher-Effekt nicht so extrem wie ich ihn gerne hätte.“


Denise, noch fast ungeschminkt Bild: Ingrid Bäumer
Denise, die ihr auf Facebook auch als „Miss Hotspur“ finden könnt, modelt aus Lust und Laune und um für die Fotoshootings in unterschiedliche Rollen zu schlüpfen. Erst hatte sie große Scheu vor der Kamera, auch wegen ihrer Haut. Jetzt macht es ihr großen Spaß.

Jetzt ist das Makeup schon ziemlich weit gediehen. Bild: Ingrid Bäumer


Und wie macht sie das mit dem Posieren? „Das muss man üben. Ganz banal – ich probiere zu Hause vor dem Spiegel unterschiedliche Gesichtsausdrücke und mache Selfies. So wird man mit der Zeit immer sicherer.“

Und so sieht sie aus, wenn sie ganz geschminkt ist.
Um Sicherheit geht es bei uns Skin Pickern ja oft: Wir wollen sicher sein, dass man unsere Hautprobleme auf der Arbeit nicht sieht, wir wollen keine Angriffsfläche bieten. Denise plant, ein Video-Tutorial zu drehen, in dem sie auch alle verwendeten Produkte erwähnt.
Wir sagen danke für die Inspiration, liebe Denise, und wünschen weiterhin viel Spaß beim Modeln!
  1. Weitere Treffen der Selbsthilfegruppe

… sind am 21. März, 18. April und 16. Mai – jeweils um 19 Uhr.