Montag, 12. August 2019

Die Amis machen's uns vor ... aber auch hier geht die Forschung weiter!

Hallo ihr Lieben!

Ja, Donald Trump. Aber es gibt vieles, was wir von den USA lernen können. Oder, weiter gefasst, vom angelsächsischen Raum: zum Beispiel, die Öffentlichkeit für Skin Picking und Trichotillomanie zu sensibilisieren. Weiter unten lest ihr dafür zwei Beispiele. Aber auch hierzulande kommt die Forschung zu Skin Picking und Trichotillomanie in Bewegung - siehe "Knibbelstopp", Teil 2! :-)

Aber hier erst einmal der Inhalt:

1. Das nächste Treffen der Selbsthilfegruppe Köln
2. Wer kann die Dienstags-Treffs leiten?
3. Aneela Idnani: Von der Betroffenen zur App-Entwicklerin
4. Der "Knibbelstopp" geht in die nächste Runde
5. Jamie Squire: Cartoons über Skin Picking
6. Weitere Treff-Termine

--

Zu 1. Das nächste Treffen der Selbsthilfegruppe Skin Picking Köln


Wir treffen uns wieder am
Montag, 19. August, 19 Uhr, im "gesundheitsladen Köln", Steinkopfstraße 2.

Willkommen sind wie immer alle, die von Skin Picking oder einem anderen BFRB betroffen sind. Auch ein Elternteil, Freund*in oder ein Familienmitglied darf als Unterstützung gerne mit dabei sein. Bitte die Ladentür nutzen, danke.

Zu 2. Wer kann die Dienstags-Treffs leiten?


Gianna, die bisher immer so wunderbar die Dienstags-Treffs geleitet hat, zieht in eine andere Stadt. Leider (für uns). Hätte eine/r von euch, Lust, die Dienstags-Treffs zu leiten? Es geht darum, verlässlich um 19 Uhr vor Ort zu sein, aufzuschließen und das Treffen zu moderieren. Ich gebe auch gerne Anleitung dazu und wir machen ein oder zwei Treffen in gemeinsamer Leitung.

Wenn sich niemand findet, müssen wir wieder zurückgehen auf nur einen Termin pro Monat (den Montags-Termin).

Wer mag es ausprobieren? Dürfen auch gerne mehrere sein, die sich die Aufgabe teilen. Bitte bei mir melden unter dermatillomanie(at)gmx(punkt)de. Ich freue mich!

Zu 3. Aneela Idnani: Von der Betroffenen zur App-Entwicklerin


Aneela Idnani lebt in den USA. Bis vor ein paar Jahren war die junge Frau eine von Millionen, die sich ihre Augenbrauen ausriss dachte, sie wäre die einzige mit diesem "Fehler". Sie schämte sich, ging nirgends hin, wo ihr Augen-Makeup hätte verwischen können. Nicht einmal ihr Ehemann wusste, dass sie unter Trichotillomanie litt, einer dem Skin Picking sehr ähnlichen psychischen Störung. Doch eines Tages entdeckte er, wie sie vor dem Spiegel stand - mit dem Schminkstift in der Hand und ohne Augenbrauen. Das war der Moment der Wahrheit. Kurz darauf arbeiteten Aneela und ihr Mann daran, eine App zu entwickeln, die ihr und anderen Betroffenen hilft, mit dem Haare reißen aufzuhören.


Den Fernsehbeitrag über Aneela findet ihr hier: http://bit.ly/AneelaBilder: KVRR

Herausgekommen ist "Habit Aware Keen" - ein smartes Armband, das die typischen Bewegungen "lernt", die Skin Picker und Tricher machen, wenn sie zupfen und knibbeln. Das Armband warnt dann mit einer Vibration, wenn es erkennt: Gerade jetzt macht die Trägerin wieder diese Bewegung. So wird der Impuls frühzeitig gestoppt - das ist der Ansatz hinter diesem unauffälligen Armband. Aneelas Geschichte ist ein Erfolg, und sie schämt sich nicht, von ihrer Trichotillomanie zu erzählen. Vor ungefähr 2.000 Menschen hielt sie einen öffentlichen Vortrag zum Thema. Der Fernsehsender KVRR berichtet hier darüber: http://bit.ly/Aneela

Zu 4. Der "Knibbelstopp" geht in die nächste Runde!


Viele von euch erinnern sich bestimmt an den "Knibbelstopp". Das ist ein Selbsthilfeprogramm, das die Uni Köln zusammen mit der Selbsthilfegruppe Köln entwickelt hat. Viele haben vor ein paar Jahren dankenswerterweise an der ersten Studie teilgenommen, die die Wirksamkeit dieses Programms getestet hat. Wie berichtet, ist das Programm hochwirksam bei denen, die sich die Zeit dafür nehmen und am Ball bleiben.


Jetzt geht der Knibbelstopp in die nächste Runde: Neben der Wirksamkeit untersuchen Linda Mehrmann und ihr Team nun, welchen Einfluss das Programm auf die Teilnehmenden hat: Fühlen sie sich "selbstwirksam", das heißt: Erleben sie, dass sie etwas an ihrem Verhalten verändern können? Wie sieht es mit ihrer Motivation aus? Der Umfang: Das dauert erfahrungsgemäß mehrere Monate und erfordert von den Teilnehmenden, dass sie pro Woche etwas Zeit investieren.

Studienleiterin Linda Mehrmann, Uni Köln Bild: Ingrid Bäumer

Wer bei dem Programm mitmachen möchte - das nach meiner Ansicht wirklich sehr gut ist - findet hier die Kontaktdaten der Studienleiterin und kann nähere Infos erfragen: www.knibbeln.de.

Zu 5. Jamie Squire: Cartoons über Skin Picking


Mehr zu Jamie Squire hier: https://jamiesquire.co.uk

Jamie Squire ist eine Comizeichnerin und Illustratorin aus Glasgow (Großbritannien). Sie hat Cartoons über Skin Picking gezeichnet, die ganz offen mit dem Thema umgehen und ohne Umschweife praktische Tipps geben, was man gegen Skin Picking tun kann. Diese Unverblümtheit ist erfrischend - außerdem sind die Cartoons sehr schön, wie ich finde. Ich hoffe, sie verbreiten sich weit, nicht nur im englischsprachigen Raum.

Mehr zu ihrer Kunst findet ihr hier: https://jamiesquire.co.uk

Zu 6. Weitere Treff-Termine


Wir treffen uns wieder am 16. September, 21. Oktober und 18. November. Immer um 19 Uhr.

Die Dienstagstermine müssen leider erst einmal ausfallen, bis sich eine neue Leitung findet. Hey, wie wäre es mit dir? Hättest du Lust, dienstags den Treff zu moderieren? Dann melde dich bei mir - unter dermatillomanie(at)gmx(punkt)de. Danke!

Liebe Grüße und bis demnächst,
Ingrid