Die
Gedanken fließen lassen, die Hände einfach machen lassen - Ton ist
ein Material, das dazu einlädt, sagt Dorothee Heins,
Kunsttherapeutin in der Schön Klinik Bad Bramstedt. Sie gibt einen
Kunsttherapie-Workshop im Rahmen der Tagung "Von Macken bis
Zwängen und darüber hinaus" der "Deutschen Gesellschaft
Zwangserkrankungen". Die Teilnehmer sind Doktoren,
Psychotherapeuten und Zwangskranke. Sie wollen erfahren, wie
Kunsttherapie funktioniert. Und sich anfühlt.
Dorothee Heins stellt
einen kiloschweren, kalten und festen Block grauen Ton für jeden
Teilnehmer auf den Tisch. "Jetzt legen Sie einfach mal los,
befühlen den Ton, bearbeiten ihn, wie Sie wollen - ohne festes Ziel,
ohne etwas Bestimmtes zu formen." Die Teilnehmer schauen sich
verunsichert an. Wie - keine Aufgabe, kein festes Ziel, auf das man
hinarbeitet? Unschlüssig gehen die Hände zum Tonblock, tasten erst
zögerlich, greifen dann kräftiger zu, kneten und ziehen. Eine
Viertelstunde lang.
"Das war erstaunlich, ich habe wirklich an
überhaupt nichts mehr gedacht, erzählt Peter (Namen der Teilnehmer
geändet) hinterher. Das Material erinnert sie an Haut, sagt Katharina. "Man
kann es massieren, ausstreichen."
Dann bespricht die Gruppe jedes Objekt - ganz sachlich, nicht wie bei Freud, wo alles gleich auf seinen Symbolgehalt hin analysiert werden würde. Und ganz ohne positive oder negative Wertung. Erstaunlich, wie viel dabei herauskommt. Und wie entspannt hinterher alle sind.
Dann bespricht die Gruppe jedes Objekt - ganz sachlich, nicht wie bei Freud, wo alles gleich auf seinen Symbolgehalt hin analysiert werden würde. Und ganz ohne positive oder negative Wertung. Erstaunlich, wie viel dabei herauskommt. Und wie entspannt hinterher alle sind.
Dies Tonobjekt mit "Kratzspuren" (Nagelspuren) formte eine Teilnehmerin. - Bild: Ingrid Bäumer |
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