Ja hallöchen, ihr Strickmuffel!
Vor einer Woche war ich mit Kathrin alleine bei unserem Strickabend. Das fand ich ziemlich schade, denn es hat richtig Spaß gemacht und noch viel mehr Leute hätten davon profitieren können. Andererseits kam ich so in den Genuss eines Exklusivtrainings von Kathrin. Hier ein Blick auf mein Projekt. Soll ein Loop werden:
Es wird! Bild: Ingrid Bäumer |
Kathrin würde netterweise sogar noch einen Zweittermin anbieten. Aber dazu müssten sich Interessent*innen verbindlich anmelden. Möchte jemand dabeisein? Dann bitte melden! Ich nehme euch dann in eine Mailliste auf und schreibe euch wegen möglichen Terminen an.
Aber kommen wir nun zum Inhalt:
- Unser nächstes Treffen
- Vortrag von Jennifer Schmidt, Uni Wuppertal, zu aktuellen Studien
- Spielerisch die eigenen Stärken ergründen
- Ein vielversprechender Selbsthilfe-Ansatz
- Kölner Selbsthilfegruppen zeigen sich - ein Besuch lohnt!
Zu 1. Unser nächstes Treffen
Wir treffen uns wieder am:
Montag, 19. März, 19 Uhr
im gesundheitsladen Köln, Steinkopfstraße 2, 51065 Köln.
Herzlich eingeladen zur Teilnahme sind alle Skin Picker und Verwandten, also Betroffene von Trichotillomanie und Onychophagie und anderen BFRBs (was das ist, steht hier).
Auch Familienmitglieder oder Freunde können als moralische Unterstützung gerne mit dabei sein.
Zu 2. Jennifer Schmidt, Uni Wuppertal, stellt aktuelle Studien vor
Ich freue mich ankündigen zu können, dass uns Jennifer Schmidt von der Uni Wuppertal erneut besucht! Die Forscherin hat aktuell zwei Vorhaben und erzählt uns am 19. März, welche Ergebnisse ihre letzte Studie gebracht hat.
Jennifer Schmidt. Bild: privat |
"An der Universität Wuppertal planen wir aktuell zwei Studien zu Skin
Picking, die ab April 2018 starten.
Eine der geplanten Studien findet als Experiment an der Universität Wuppertal statt. Hier wird untersucht, wie Personen mit Skin Picking auf verschiedene Reize reagieren - zum Beispiel Bilder von Haut, Hautunebenheiten und weitere Kontrollbilder. Außerdem untersuchen wir den Tastsinn und die Sensibilität beim Befühlen von verschiedenen Reizen. Einerseits möchten wir wissen, welche Gefühle diese Konfrontationen auslösen und wie sie mit dem Knibbel-Drang in Verbindung stehen. Andererseits interessiert uns, was genau dabei im Gehirn passiert. Daher wird in der Messung zusätzlich mit einer EEG-Kappe die elektrische Gehirnaktivität erfasst. Wir vermuten, dass es in den Mustern der Gehirnaktivität Parallelen zu Zwängen, Süchten und Verhaltenssüchten gibt. Dies möchten wir nun erstmals wissenschaftlich untersuchen um dadurch langfristig Behandlungsmöglichkeiten zu erweitern und zu verbessern.
In einer weiteren Studie möchten wir per Online-Fragebogen die Zusammenhänge verschiedener Facetten des Skin Pickings mit persönlichen Belastungen und Ängsten vor Zurückweisung durch andere Menschen untersuchen. Wir haben die Vermutung, dass gerade schwierige soziale Situationen für Personen mit Skin Picking herausfordernd und belastend sind. Solche Situationen sind bislang im Zusammenhang mit Skin Picking kaum erforscht. Wir möchten diese Forschungslücke gerne mit unserer Online-Studie schließen."
Ich finde diese Vorhaben extrem spannend und freue mich, wenn viele Interessent*innen kommen, um sich zu informieren.
Zu 3. Spielerisch die eigenen Stärken ergründen
Letztens war ich bei einem Info-Tag "Gesund im Alter" und dort fand ich am Info-Stand des Paritätischen dieses Kartenspiel.
Kartenspiel für Selbsthilfegruppen Bild: Ingrid Bäumer |
Zu 4. Vielversprechender Ansatz gegen Skin Picking + Trich (leider auf Englisch)
Claudia Miles, Psychotherapeutin aus Los Angeles (USA), ist auf Skin Picking und Trichtotillomanie spezialisiert. Sie hat schon Hunderte Betroffene behandelt, schreibt sie in ihrem Blog. Auf der reichen Erfahrung fußt ihr Selbsthilfe-Konzept gegen Skin Picking und Trichotillomanie, das ich sehr vielversprechend finde. Denn er geht den Weg der kleinen Schritte und vermeidet es, Skin Picker zu überfordern.
Claudia Miles. Mehr über sie: https://plus.google.com/100747900391512772053 |
Bei diesem Ansatz malen oder kleben sich Betroffene für jeden guten Tag ein Sternchen in den Kalender. Dabei ist gut aber nicht gleichbedeutend mit knibbelfrei: Je nach Schwere des Verhaltens kann ein Tag schon gut sein, wenn man es zwei Stunden geschafft hat, nicht an die eigene Haut zu gehen. Die Ziele sind so individuell wie jeder einzelne Betroffene selbst. Und machen damit ein Vorankommen erst möglich.
Hier kannst du alles im Detail nachlesen (leider nur auf Englisch):
http://helpforhairpullers.blogspot.de/2014/04/oh-no-i-undid-all-my-progress.html
Zu 5. Kölner Selbsthilfegruppen zeigen sich - ein Besuch lohnt!
Wir Skin Picker sind in Köln nicht allein. In dieser schönen Stadt gibt es für (fast) jedes Krankheitsbild eine Gruppe, in der sich Betroffene gegenseitig unterstützen. Sie leisten eine Menge und sind oft sehr gut organisiert. Von den Anonymen Alkoholikern über die Interessengemeinschaft für Anfallskranke bis hin zur Stotterer-Selbsthilfe: Am Mittwoch, 21. März, stellen sich in der Uniklinik 23 Selbsthilfegruppen vor.
Wir sind nicht mit dabei, Schmach über uns 🙂, weil wir in diesem Jahr sehr beschäftigt sind mit der Vorbereitung unserer großen Tagung im Oktober.
Aber ein Besuch lohnt sich immer, und sei es nur, um nette Menschen kennen zu lernen. Die Ehrenamtler freuen sich auf ein nettes Gespräch und sind an ihren Infoständen stets ansprechbar.
- Ort: Uniklinik Köln,Bettenhaus Erdgeschoss,Kerpener Str. 62, 50936 Köln
- Zeit: Mittwoch, 21. März 2018, 11.00 bis 17.00 Uhr
Zu 6. Weitere Treff-Termine
Am besten jetzt schon mal in den Kalender eintragen: unsere weiteren Treff-Termine. Wir treffen uns prinzipiell immer am dritten Montag eines Monats um 19 Uhr. Konkret: 16. April, 21. Mai und 18. Juni.
Ich wünsche einen schönen Frühlingsanfang! 🙋
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