Montag, 12. Dezember 2016

Neue Studie in Wuppertal gestartet ... und andere Dezember-News

Hallo zusammen!

Bald ist schon wieder Weihnachten und kurz davor noch unser Dezember-Gruppentreffen - wieder mit einem besonderen Programmpunkt! Mehr dazu findet ihr weiter unten. Viel Spaß beim Lesen des Newsletters!

Inhalt:
1. Unser nächstes Treffen - mit Besuch
2. Neue Studie an der Uni Wuppertal zu "subklinischem" Skin Picking
3. Englischsprachiges Video: Behandlungsmöglichkeiten
4. Weitere Treff-Termine

zu 1.: Unser nächstes Treffen - mit Besuch!


Wir treffen uns am Montag, 19. Dezember, um 19 Uhr im gesundheitsladen Köln, Anfahrt wird hier beschrieben: http://www.gesundheitsladen-koeln.de/index.php?pg=9

Eingeladen sind wie immer alle, die mit Skin Picking, Trichotillomanie, Nägelbeißen und -kauen oder anderen BFRBs zu tun haben. Freunde oder Familienmitglieder sind als Gäste willkommen.

Diesmal haben wir Jennifer Schmidt von der Uni Wuppertal zu Gast. Warum, erfahrt ihr hier:


zu 2.: Neue Studie zu "subklinischem" Skin Picking


Subklinisch hat mit subtropisch nichts zu tun, sondern heißt: Diese Studie wendet sich an Menschen, die ihr Skin Picking durchaus als stark belastend empfinden, aber die deswegen noch keinen Dermatologen oder Psychologen aufgesucht haben.

Jennifer Schmidt - Bildquelle: http://bit.ly/2hfXUwj
Für diese Betroffenen - und das dürften viele sein - interessiert sich Jennifer Schmidt, die wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Uni Wuppertal ist. Es gebe so gut wie keine verlässlichen Messinstrumente für Skin Picking im subklinischen Bereich, sagt sie. Mit ihrer aktuellen Studie will sie einen Fragebogen entwickeln, der verlässliche Auskünfte über das Verhalten Skin Picking gibt und es der Forschung ermöglicht, Skin Picking besser zu verstehen und erfassen.

Bisher gab es schon über 1.000 Teilnehmer, aber je größer die Zahl der Teilnehmer, desto verlässlicher das Ergebnis. Wenn du also Skin Picker/in bist, kannst du mit dem Ausfüllen des Fragebogens die Forschung verbessern!
Hier geht es zur Studie: https://www.soscisurvey.de/spus/?q=Pat

zu 3.: Englischsprachiges Video: Behandlungsmöglichkeiten


Immer wieder kommt die Frage, welche Behandlungsmöglichkeiten es bei Skin Picking, Trichotillomanie und anderen körperbezogenen, sich wiederholenden Verhaltensweisen gibt. Hier ein englischsprachiges Video, der Auftakt zu einer ganzen Reihe von Videos zu dem Thema. 

Video von Tammy Fletcher - Bildquelle: http://bit.ly/2hFv1GU
Tammy Fletcher ist Therapeutin und auf die Behandlung von Skin Picking und Trichotillomanie spezialisiert. Leider ist das Video auf Englisch, aber ich finde, man kann ihr ganz gut folgen.


zu 4.: Weitere Treff-Termine


Bitte schon mal im Kalender vormerken:
Wir treffen uns wieder am 16. Januar, 20. Februar und 20. März, jeweils um 19 Uhr

Montag, 14. November 2016

Teilnehmer gesucht für Therapie-Studie, neue Geschichten auf der Website: November-News

Hallo zusammen,


es gibt wieder einmal viele freudige Neuigkeiten. Drum nicht lange drum herum geredet – hier der

Inhalt:


  1. Unser nächstes Treffen – mit Vortrag!
  2. Teilnehmer*innen gesucht für neue Therapie-Studie
  3. Neue Skin Picking-Geschichten
  4. Skin Picking kommt wahrscheinlich ins ICD-11
  5. Unser Buch verkauft sich wie geschnitten Brot
  6. Weitere Treff-Termine

Zu 1. Unser nächstes Treffen - mit Vortrag!


findet statt am:
Montag, 21. November
Um 19 Uhr.

Ort ist wie (fast) immer der gesundheitsladen Köln, Venloer Straße 46, Erdgeschoss. Eine Anfahrtsbeschreibung findet ihr hier: http://www.gesundheitsladen-koeln.de/index.php?pg=9

Eingeladen sind wieder alle, die an Skin Picking oder einer ähnlichen Erkrankung wie beispielsweise Trichotillomanie oder Onychophagie leiden. Angehörige und Freunde sind als „moralische Unterstützung“ ebenfalls willkommen.

Dieses Mal hält Diplom-Psychologin Viktoria Ritter aus Frankfurt einen Vortrag und stellt ihre neue Studie vor – mehr dazu im nächsten Punkt.

Zu 2. Neue Therapie-Studie: Teilnehmer*innen gesucht!


Beim nächsten Treffen begrüßen wir Diplom-Psychologin Viktoria Ritter. Sie arbeitet schon lange mit Professor Ulrich Stangier zusammen, der sehr bekannt ist als Experte auf dem Gebiet der Psycho-Dermatologie und der Körperdysmorphen Störung.

Körperdysmorphe Störung: Man ist besessen von einem Makel, den es gar nicht gibt. Bild: mahmoud99725, CC0

Viktoria Ritter wird eine neue Studie vorstellen, die jetzt am Institut für Psychologie der Goethe-Universität startet: Untersucht wird die Wirksamkeit der „kognitiv-emotionsfokussierten Therapie“, die das Team um Stangier und Ritter entwickelt hat. Es werden noch Teilnehmer gesucht!

Bedingung: Wer mitmachen will, muss vor allem unter der so genannten Körperdysmorphen Störung (KDS) leiden. Man spricht auch von dem eingebildeten Makel. Wer davon betroffen ist, dessen Gedanken kreisen ununterbrochen um einen Schönheitsmakel, der für die Umwelt gar nicht erkennbar ist. Viele leiden gleichzeitig unter Skin Picking und Depressionen.

Hier kommen wir Skin Picker ins Spiel: Wer vor allem unter KDS leidet, aber auch unter Skin Picking und/oder Depressionen, kann an der Psychotherapie teilnehmen, die ganz normal über die Kassen abgerechnet wird. Ganz wichtig: Die Erstdiagnose muss KDS sein und es darf keine andere Therapie parallel laufen.

Interessenten müssen bereit sein, für die bis zu 31 Sitzungen nach Frankfurt am Main zu fahren. Mit dem ICE geht das ja recht schnell, und man muss nur am Hauptbahnhof in die Straßenbahn Linie 16 oder 17 umsteigen und an der Haltestelle Varrentrappstraße aussteigen.

Die Verhaltenstherapie-Ambulanz hat schon viele Therapeuten ausgebildet und kennt sich mit Skin Picking ebenfalls aus. „Bisher bietet in Deutschland niemand eine so gute, fokussierte Therapie an“, ist Viktoria Ritter überzeugt.

Mehr erfahrt ihr in dem Vortrag kommende Woche! Und könnt ihr mehr dazu nachlesen und euch jetzt schon anmelden:
http://www.psychologie.uni-frankfurt.de/63424876/050_Kognitive_Therapie_bei_Koerperdysmorpher_Stoerung

Zu 3.: Neue Fotos und Geschichten zu Skin Picking auf unserer Website


Wer schon lange nicht mehr auf unsere Website www.skin-picking.de geschaut hat: Es lohnt sich, mal wieder einen Blick zu riskieren!

Wir haben viele neue Fotos und Geschichten von Betroffenen. Zum Beispiel von N., die 18 Jahre alt ist und an ihren Fingerknöcheln herumkaut. „Mein Grund ist keinesfalls der Wille, mich selber zu verletzen. Es ist die Sucht“, schreibt sie. „Ich muss es einfach tun, weil ich einen Drang dazu habe. Ich weiß, dass es eigentlich ekelig ist, wenn sich jemand an der Hand kaut und die Haut auch teilweise abbeißt. Aber paradoxerweise liebe ich es auch.“

Mehr von N. lest ihr hier: http://www.skin-picking.de/haut-geschichten/n-es-ist-eine-sucht-mit-bild/ (Achtung, Triggerwarnung: mit Bild!)

Zu 4. Skin Picking kommt wahrscheinlich ins ICD-11


Vielleicht habt ihr schon mal vom ICD-10 gehört. Das ist das aktuell gültige Therapiemanual der Weltgesundheitsorganisation. Sozusagen die „Diagnosebibel“ für Mediziner, auch für Psychotherapeuten. Wer eine Therapie beantragt, muss zum Beispiel einen Diagnoseschlüssel verwenden, der sich aus diesem Buch ableitet. Bisher war Skin Picking dort nicht als eigenes Störungsbild aufgeführt, es wurde nur unter „Störungen der Impulskontrolle, nicht näher bezeichnet“ geführt.

Das wird sich mit der nächsten Ausgabe, die 2018 erscheinen soll, sehr wahrscheinlich ändern! Im so genannten Beta Draft findet man Skin Picking als „Excoriation Disorder“ bei den „body-focused repetitive behaviors“ in der großen Gruppe „Zwangsstörungen und ähnliche“. Damit zeichnet sich ab, dass das ICD-11 die Klassifizierung der American Psychiatric Association übernimmt, die vor drei Jahren ihr Manual DSM-5 aktualisiert und Skin Picking erstmals aufgeführt hat.

Der große Vorteil am ICD-11: Es ist für Deutschland bindend! Das DSM-5 hat nur im US-Raum Bedeutung. Das heißt: Sobald es im ICD-11 eine eigenständige Diagnose Skin Picking gibt, wird es sehr viel leichter sein, eine Therapie zu beantragen – es gibt ja dann ein eigenes Krankheitsbild! Das Problem, das Skin Picker „nicht krank genug“ für eine Therapie sind, wird damit hoffentlich der Vergangenheit angehören.

Aber: Bisher ist es nur ein Entwurf (Draft). Ob Skin Picking wirklich ins ICD-11 kommt, steht noch nicht fest. Experten halten es allerdings für sehr wahrscheinlich.

Hier lest ihr mehr dazu: http://apps.who.int/classifications/icd11/browse/f/en#/http%3a%2f%2fid.who.int%2ficd%2fentity%2f726494117


Zu 5. Unser Buch verkauft sich wie geschnitten Brot


Noch eine tolle Nachricht: Es wurden schon mehr als 300 Exemplare von „In meiner Haut. Leben mit Skin Picking“ verkauft – innerhalb eines Monats! Damit widerlegen wir alle Skeptiker, die der Meinung waren, das Thema sei zu speziell. Die Zahlen zeigen: In Deutschland gibt es viele Betroffene, die auf ein Informationsangebot wie unseres gewartet haben!

So sieht das Cover aus. Bild: Mabuse-Verlag

Das freut uns Autor*Innen natürlich sehr. Ich danke auch für die hervorragenden Rezensionen bei Amazon und fordere euch herzlich auf: Wenn ihr „In meiner Haut“ schon gelesen habt, schreibt doch bitte kurz eine Rezension bei Amazon. Je mehr Reviews dort zu finden sind, umso interessanter wird das Buch für andere Leser! Und umso schneller verbreitet sich das Wissen über Skin Picking und was man dagegen tun kann.

Hier geht's zur Bestellseite von Amazon: https://www.amazon.de/meiner-Haut-Leben-Skin-Picking/dp/3863213270

Zu 6. Weitere Treff-Termine


Wir treffen uns jeden 3. Montag im Monat, immer um 19 Uhr. Hier die weiteren Termine zum Vormerken:
19. Dezember, 16. Januar, 20. Februar.

Bis dann wünscht euch eine schöne Adventszeit
Ingrid :-)

Montag, 10. Oktober 2016

Neues Buch auf der DGZ-Tagung, neue App - Oktober-News

Hallo zusammen!

Kaum war unser Buch erschienen, stellten wir uns auch schon mit einem Bücherstand ins Foyer des Max-Planck-Instituts für Psychiatrie in München! Denn dort fand am vergangenen Wochenende die jährliche Tagung der Deutschen Gesellschaft Zwangserkrankungen statt. Das Buch war derart druckfrisch, ich hielt es auf der Tagung buchstäblich zum ersten Mal in der Hand!

"In meiner Haut": Wir zeigen auch die künstlerische Auseinandersetzung mit Skin Picking. Repro: Ingrid Bäumer
Mehr dazu später. Hier erst einmal die Inhaltsübersicht:

1. Unser nächstes Selbsthilfegruppentreffen
2. Barbara und ich auf der DGZ-Tagung in München
3. Kostenlos: Neue Selbstbeobachtungs-App für Skin Picker (auf Englisch)
4. Scheckübergabe bei der DAK
5. Weitere Treff-Termine

Zu 1. Unser nächstes Selbsthilfegruppentreffen


Wir treffen uns wieder am Montag, 17. Oktober, 19 Uhr.

Bei den letzten zwei Treffen ging es hoch her, wir hatten ein volles Programm. Jetzt soll es mal wieder ein ganz entspanntes Treffen ohne besondere Tagesordnungspunkte werden. Das heißt, wir sprechen über alles, was uns bewegt und über Skin Picking und natürlich, was man dagegen tun kann.
Herzlich willkommen sind auch Leute, die sich zwanghaft die Haare ausreißen (Trichotillomanie) oder von einem anderen BFRB (körperbezogene, wiederholte Handlungen, einen Überblick dazu gibts hier) betroffen sind.

Freunde und Familienmitglieder dürfen gerne als moralische Unterstützung mitkommen.

Treffpunkt ist der gesundheitsladen Köln, Venloer Straße 46, Erdgeschoss. Hier die Anfahrtsbeschreibung: http://www.gesundheitsladen-koeln.de/index.php?pg=9

 Zu 2. Barbara und ich auf der DGZ-Tagung in München


Am Dienstag vergangener Woche ist es endlich erschienen: "In meiner Haut" ist im deutschsprachigen Raum das erste Buch über Skin Picking aus Sicht von Betroffenen. Barbara Schubert, die die Idee zu dem Buch hatte und als Autorin zwei Kapitel beigesteuert hat, fuhr mit mir nach München, um mit dem Buch auf der Deutschen Gesellschaft Zwangserkrankungen präsent zu sein.
Barbara (rechts) und ich am Bücherstand bei der DGZ-Tagung. Ganz rechts oben ein Bild von Silke Quambusch.
Wie ihr vielleicht wisst, gibt es in Deutschland keine landesweite Interessenvertretung für Skin Picker, nur einzelne Selbsthilfegruppen. Wir sind Mitglied in der Deutschen Gesellschaft Zwangserkrankungen (DGZ), weil Skin Picking als eine psychische Störung gilt, die stark zwangsähnliche Züge hat.

Eine Leseprobe gibt es hier. Bild: Mabuse Verlag
Die DGZ gab uns die Gelegenheit, unser Buch während der Jahrestagung an einem Tisch zu verkaufen. Das Interesse hielt sich bei den Fachleuten sehr in Grenzen. Das finden wir schade, denn wir sind überzeugt: Auch Ärzte und Therapeuten können aus unserem Buch eine Menge lernen. Trotzdem hat es Spaß gemacht, das eigene Buch zu präsentieren.

Bestellbar ist "In meiner Haut" bei Amazon  - oder besser noch: direkt beim Verlag. Der Verlag hat auf seiner Seite auch eine Leseprobe zum Blättern bereitgestellt.


Zu 3. Kostenlos: neue Selbstbeobachtungs-App für Skin Picker


Die Amis waren schneller: Jetzt gibt es eine kostenlose App speziell für Menschen, die von Skin Picking betroffen sind. Eigentlich war es eines meiner Ziele, so eine App zu entwickeln, aber daraus ist das sehr viel umfangreichere Projekt an der Uni Köln entstanden (siehe Bericht im Blog hier).

Hier gibt's mehr Infos zur App: http://www.skinpick.com/app
Umso besser, dass es dieses kostenlose Angebot jetzt für alle über Android und iOs gibt. Denn mal ehrlich: Wer traut sich schon, Selbstbeobachtungsprotokolle auf Din A4-Zetteln auszufüllen, wenn sich noch jemand anders in der Nähe befindet? Das gerade wird aber oft gefordert: Am besten direkt nach jeden Knibbelanfall die Selbstbeobachtung festhalten, wenn die Erinnerung noch frisch ist. Geht natürlich viel besser mit einer App, denn wer macht sich schon Gedanken darüber, wenn jemand etwas in sein Handy tippt?! Also, mein Tipp: ausprobieren!

Kleiner Haken an der Sache: Die App ist auf Englisch.

Zu 4. Scheckübergabe bei der DAK


Die DAK hat uns im laufenden Jahr mit 400 Euro unterstützt. Mit Hilfe dieses Geldes sind wir zum Selbsthilfegruppentreffen nach Hannover gefahren - vielen Dank dafür!

400 Euro Zuschuss: Scheckübergabe bei der DAK
Jedes Jahr macht die DAK mit allen unterstützen Selbsthilfegruppen einen Termin zur symbolischen Scheckübergabe. Und natürlich wird dabei auch ein Foto geschossen - siehe oben!

Dabei wollen wir nicht verschweigen, dass auch andere Krankenkassen und Verbände unsere Arbeit unterstützt haben: namentlich die AOK, die pronova BKK und der VdEK.

Vielen Dank Ihnen allen, denn mit Ihrer Hilfe können wir Projekte durchführen und die Verwaltungskosten tragen!

Zu 5. Unsere nächsten Treff-Termine - bitte vormerken:


21. November, 19. Dezember und 16. Januar.
Uhrzeit: immer 19 Uhr.

So, das war's schon!
Liebe Grüße von Ingrid

Montag, 3. Oktober 2016

"In meiner Haut": Neues Buch über Skin Picking erscheint!

Wir sind echt stolz.


Nach mehreren Jahren Vorbereitung erscheint in diesem Oktober "In meiner Haut", das erste Buch von Skin Pickern für Skin Picker sowie ihre Freunde und Angehörigen! Es erscheint im Mabuse Verlag Frankfurt; 16 Autor*innen und Künstler*innen sind an der Entstehung beteiligt, herausgegeben wird es von mir.

2013 wurde Skin Picking in den USA als eigenständige Diagnose anerkannt: Das DSM-5, offizielles Manual der Psychiatrischen Vereinigung, ordnet Skin Picking unter "Zwangsstörungen und verwandte" ein. Schon vorher waren im englischsprachigen Raum viele Bücher und Abhandlungen über Skin Picking erschienen. Nicht so in Deutschland.

"In meiner Haut" ist hierzulande nach "Die eigene Haut retten" von Susanne Fricke und Katharina Vollmeyer erst das zweite Buch, das Skin Picking in den Mittelpunkt des Interesses stellt.

Cover des neuen Buchs Bild: Mabuse Verlag

Wie definiert man Skin Picking?


Die Besonderheit unseres Buches: Wir schreiben auf gleicher Augenhöhe, aus der Selbsthilfe-Perspektive. "In meiner Haut" enthält nicht nur spannende Lebensgeschichten, in denen sich jede*r Betroffene sehr gut wiedererkennen kann. Sondern auch die Fakten rund um diese noch viel zu wenig bekannte psychische Störung.

Wie definiert man, ob jemand unter Skin Picking leidet? Was hat Skin Picking mit Zwängen und Depressionen zu tun? Oder mit BFRBs, den so genannten körperbezogenen, sich wiederholenden Handlungen? Wir berichten stellen die Pionierinnen in Kanada und den USA vor, die Skin Picking erst bekannt gemacht haben. Einzigartig ist auch die Perspektive einer Frankfurter Psychotherapeutin, die als ehemalige Betroffene jetzt selber Skin Pickern hilft. Sie erzählt aus ihrer therapeutischen Arbeit.

Künstlerische Auseinandersetzung


Einmalig, aufschlussreich und auch schön finden wir Macher*innen den vierfarbigen Bildteil. Hier zeigen Betroffene ihre künstlerische Auseinandersetzung mit Skin Picking. Wir beschreiben, wie Selbsthilfe funtioniert, zum Beispiel, wie man eine Selbsthilfegruppe organisiert. Natürlich haben wir einige Tipps gegen Skin Picking in unserem Buch versammelt. Wer auf eigene Faust weiterrecherchieren will, findet in unseren Literatur- und Webstipps jede Menge Hinweise.

Auch für Fachleute interessant


Übrigens: "In meiner Haut" ist, wie wir finden, auch für Ärzt*innen und Therapeut*innen eine lohnende Lektüre. Denn immer wieder erleben wir, dass Fachleute mit dem Begriff Skin Picking nur wenig anfangen können. Versprochen: Wenn Sie dieses Buch lesen, werden Sie sich sehr gut in ihre Patient*innen hineinversetzen können. Und die grundlegenden Fach-Informationen liefert es ebenfalls.

Das Buch ist ab sofort erhältlich. Hier geht es zur Bestellseite des Mabuse Verlags: Klick

Montag, 26. September 2016

Mitmachen bei der Knibbelstopp-Studie: So geht's!

 

Ihr Lieben,

wie angekündigt, startet im Oktober der "Knibbelstopp" der Uni Köln online. Das ist ein umfangreiches Selbsthilfeangebot für Skin Picker. Im ersten Schritt wird die Wirksamkeit des Angebots untersucht. Hilft es den Betroffenen, ihr Skin Picking besser in den Griff zu bekommen, dann soll es für alle kostenlos zugänglich sein.

Viele haben auf Facebook gefragt, wie sie mitmachen können. Deshalb hier die wichtigsten Infos dazu:

 

Wer steht hinter der Studie? 


- Federführend ist Prof. Dr. Alexander L. Gerlach, Psychologischer Psychotherapeut und Inhaber des Lehrstuhls für Klinische Psychologie und Psychotherapie an der Uni Köln.

Linda Mehrmann hat die Studie und den Knibbelstopp konzipiert. Bild: Ingrid Bäumer
 - Die wissenschaftliche Mitarbeiterin Linda Mehrmann (M.Sc.) konzipiert und organisiert die Studie im Rahmen ihrer Doktorarbeit. Sie ist eure Ansprechpartnerin für die Terminabsprache und bei allen anderen Fragen.
- Beratend sind beteiligt: Prof. Dr. Antje Hunger (FH Düsseldorf), Ingrid Bäumer (Selbsthilfegruppe Skin Picking).

 

Wer kann mitmachen?

 

- Der Knibbelstopp ist gedacht für Skin Picker, die entweder (noch) nicht in Psychotherapie sind oder die zwar in Therapie sind, aber nicht wegen Skin Picking.
- Auch wenn bereits eine Therapie wegen Skin Picking abgeschlossen wurde, die aber erfolglos war, ist eine Teilnahme möglich.
 - Es wäre praktisch, wenn die Teilnehmer in der Nähe von Köln wohnen, denn ein- bis zweimal finden Termine statt, für die eine Anwesenheit in der Hochschulambulanz der Uni Köln notwendig ist. Zum ersten Mal beim Erstgespräch und zum zweiten Mal beim Abschlussgespräch. Wobei der zweite Termin nicht zwingend ist, da sich das Abschlussgespräch auch per Mail organisieren ließe. Wer weiter weg wohnt, aber bereit ist, mindestens einmal nach Köln zu fahren, kann also teilnehmen.
- Wer mitmachen will, sollte auch bereit sein, sich über mehrere Wochen hinweg intensiv mit seinem Skin Picking auseinanderzusetzen und mit Hilfe der online bereitgestellten Materialien regelmäßig zu arbeiten.

 

Der Ablaufplan

 

- Anfang Oktober werden die ersten Gesprächstermine in der Hochschulambulanz der Uni Köln vereinbart.
- Nach dem Erstgespräch führt die Teilnehmerin (weil häufiger Frauen betroffen wird, verwende ich die weibliche Form) zwei Wochen lang jeden Tag ihr Knibbeltagebuch. Dazu bekommt sie fünfmal am Tag eine Erinnerungs-SMS auf ihr Handy. Per Link gelangt sie zu ihrem persönlichen Knibbeltagebuch.
- Es gibt zwei Gruppen. Je nachdem, in welcher Gruppe die Teilnehmein ist, kommen gegebenenfalls vier Wochen Wartezeit auf sie zu.
- Das Programm selbst dauert sieben bis neun Wochen.
- Zuletzt gibt es das Abschlussgespräch, entweder persönlich oder per E-Mail.
- Drei beziehungsweise sechs Monate nach Abschluss der Studie gilt es erneut Fragebögen auszufüllen, um zu sehen, wie nachhaltig eventuelle Erfolge sind.

 

Anmeldefrist

 

- Es gibt keine festen Anmeldetermine, die Erstgespräche werden individuell vereinbart.
- Aber bis Ende des Jahres sollten alle Teilnehmerinnen mit dem Programm begonnen haben.

 

Aufwandsentschädigung

 

- Es gibt eine kleine Aufwandsenschädigung für die Teilnahme. Weitere Infos dazu hat Linda Mehrmann (Kontaktadresse siehe unten).

 

Kontaktadresse

 

Du willst mitmachen oder hast Fragen zur Studie? Dann schick eine E-Mail an info@knibbelstopp.de.

Mittwoch, 14. September 2016

Der Knibbelstopp geht an den Start!

Ihr Lieben,

wir haben eine sehr, sehr gute Nachricht für euch: Nach knapp zwei Jahren Arbeit geht der Knibbelstopp in den nächsten Wochen online! Das ist ein Selbsthilfeprogramm der Uni Köln für Skin Picking. Die Selbsthilfegruppe hat in meiner Person daran mitgewirkt. Mehr dazu weiter unten ...

Inhalt:

1. Das nächste Treffen
2. Fange jetzt an aufzuhören: mit dem Knibbelstopp!
3. So geht's bei unseren Gruppentreffen zu: ein Bericht!
4. Weitere Termine

 

zu 1. Das nächste Treffen der Selbsthilfegruppe ist am


Montag, 19. September 2016
um 19 Uhr im "gesundheitsladen", Venloer Str. 46. Anfahrtsbeschreibung hier: http://www.gesundheitsladen-koeln.de/index.php?pg=9

Eingeladen sind alle, die an Skin Picking, Trichotillomanie oder einem anderen Body-Focused Repetitive Behavior (BFRB) leiden, zum Beispiel Nägelbeißen. Mehr zu BRFBs erfährst du hier: https://heilewachsen.org/2016/02/15/ueberblick-ueber-sich-wiederholende-koerperbezogene-verhaltensweisen-bfrbs/
Außerdem eingeladen sind (als Gast und moralische Unterstützung) Familienmitglieder oder Freunde von Betroffenen.
Ihr Foto habt ihr hier schon öfter gesehen, jetzt könnt ihr sie auch persönlich kennenlernen: Linda Mehrmann
Besonderheit dieses Treffens: Doktorandin Linda Mehrmann berichtet über ihr Projekt "Knibbelstopp". Das führt mich direkt zum nächsten Punkt:

 

zu 2. Fange jetzt an aufzuhören: mit dem Knibbelstopp!


Knapp zwei Jahre hat das Team an der Uni Köln am "Knibbel-Stopp" gearbeitet - jetzt geht er online! Beteiligt waren Prof. Dr. Alexander Gerlach (Lehrstuhl klinische Psychologie, Leiter der Hochschul-Ambulanz und psychologischer Psychotherapeut), Linda Mehrmann (Doktorandin Psychologie), Prof. Dr. Antje Hunger (Fachhochschule Düsseldorf), Judith Dücomy (psychologische Psychotherapeutin) und ich (für die Selbsthilfegruppe Köln).

Das kostenlose Onlineprogramm richtet sich an alle, die versuchen wollen, in Selbsthilfe vom Knibbeln weg zu kommen. Im ersten Schritt starten wir schon in wenigen Wochen eine Studie. Sie soll unter wissenschaftlichen Bedingungen herausfinden, ob das Programm auch wirklich hilft. Und dafür suchen wir Teilnehmer.

Deshalb stellt Linda Mehrmann am Montag bei uns den Knibbelstopp im Detail vor. Es wird ein interessanter Vortrag, der nicht nur Infos zur Studie enthält, sonden auch zum aktuellen Stand und zu der Frage, ob die Krankenkassen Therapien bei Skin Picking bezahlen.
Dabeisein lohnt sich also!

 

zu 3. So geht's zu bei unseren Gruppentreffen - ein Bericht :-D


Beim letzten Treffen waren auch zwei junge Frauen aus Berlin dabei – das alleine freut mich natürlich schon. Aber ebnso begeistert bin ich darüber, dass sie über das Treffen in der WhatsApp-Gruppe der Skin Picker berichtet haben.
Die beiden – nennen wir sie mal Lena und Marie – haben mir erlaubt, ihr Feedback hier zu veröffentlichen. Interessant vor allem für Leute, die noch nie bei einem Gruppentreffen waren und gerne mal wissen möchten, wie so etwas abläuft!


Bunt und oft auch lebhaft: unsere Gruppentreffen! Bild: CC0, Geralt
Lena schrieb:
"HeyHey :)
Das ca. 2-stündige Treffen der Selbsthilfegruppe am Montagabend war super cool! Wir waren ca. 20 Leute (mehr als jemals zuvor anscheinend da waren) und es waren bis auf einen Mann (der auch nur zu Besuch da war und selbst nicht unter Dermatillomanie, sondern Zwängen leidet) ausschließlich Frauen da. Allerdings waren viele Altersklassen vertreten und es ist nach anfänglichen Unsicherheiten ein super Austausch entstanden, den Marie super durch das Vorlesen ihres Kapitels für das bald erscheinende Buch eingeleitet hat. ☺ Ich fand es super interessant, mal so viele Betroffene tatsächlich auch live zu treffen und sich über die Problematik auszutauschen. Es war auch eine junge Frau mit Trichotillomanie da und es gab so viele unterschiedliche Erfahrungen, aber auch so viele Dinge, die alle zu kennen schienen. Mir ging der Abend viel zu schnell rum und ich würde jetzt eigentlich gerne jeden Monat zu den Treffen gehen, allerdings muss ich schauen, ob sich das tatsächlich einrichten lässt.

Inhaltlich wurden von verschiedenen Leuten immer wieder neue Fragen in den Raum gestellt. (z.B. "Wie ist das bei euch? Habt ihr mehr ‚gute Phasen und die schlechten sind selten‘ oder anders herum?" / "War eure Mutter auch ein Problem für euch?" / "Wie macht ihr das, euch nicht zu Schminken?" (überraschenderweise war tatsächlich fast niemand in der Runde geschminkt) /...)
Auch haben wir kurzzeitig über stationäre Aufhalte gesprochen und auch viel, wie einzelne mit der Problematik umgehen oder welche Behandlungsmethoden schon ausprobiert wurden und welche Erfahrungen damit gemacht wurden (Hypnose, Therapie, Meditation, Achtsamkeit, ...). Aber am Anfang eben auch über Reaktionen der Umwelt/Mitmenschen und Theorien aufgestellt, wie Skin Picking überhaupt zustande kommt bzw. was Auslöser sind, wo man bzgl. der Behandlung ansetzen kann/sollte.

Ich fand es großartig, wenn auch irgendwie befremdlich, tatsächlich mal so in "live" darüber zu sprechen (und dann auch noch mit so vielen Menschen, die man ja eigentlich gar nicht kannte. 🙈)

Dazu eine Rückmeldung in der WhatsApp-Gruppe:
"Danke Lena für deinen ausführlichen Bericht☺ Klingt sehr interessant, wäre gerne dabei gewesen. Mich wundert, dass so viele ungeschminkt sind. Ich gehe ja nicht mal ungeschminkt zum Briefkasten 😳 es sei denn es ist dunkel ..."

Lenas Antwort:
"Ja, ich hab mich auch gewundert. Aber es ist ja nicht bei allen das Gesicht betroffen und es geht ja jeder auch unterschiedlich damit um. Es war aber schon schräg, weil es tatsächlich nur eine Betroffene gab, bei der man auch was "gesehen" hat. (Selbst ich hab aktuell keine Wunden im Gesicht und konnte damit nicht herhalten, aber darum geht es ja im Endeffekt auch nicht 🙈). Ich fand es aber gerade auch spannend, weil eben auch ältere Frauen dabei waren (also ich schätze mal so um die 40 oder so) und der Austausch war einfach super. :) Ich hoffe ich kann es finanzieren jetzt öfter hinzufahren, aber das kostet ja nicht nur Geld, sondern auch Zeit. Hm. Wo seid ihr alle nochmal? Vielleicht müssen einfach noch mehr Selbsthilfegruppen ins Leben gerufen werden. (Es haben sich am Montagabend auch ein paar vernetzt, um eine weitere Gruppe in Stuttgart zu gründen! ;D)"

Marie schrieb:
"Das Treffen in Köln hat auch bei mir bleibenden Eindruck hinterlassen. Wie bei so vielen Dingen im Leben habe ich auch vor diesem Treffen keine Erwartungen gehabt und wurde deshalb sehr positiv überrascht. Bis zuletzt hatte ich meine Zweifel, ob ich dieser Gruppe wildfremder Leute meine doch sehr persönliche Geschichte teilen wollte.

Ingrid, die Leiterin der Selbsthilfegruppe, bat mich in einer Mail, aus dem Buch "In meiner Haut- Leben mit Skin Picking" vorzulesen. Wenn ich ehrlich bin, habe ich das Kapitel nur geschrieben, weil ich wusste, dass es anonym bleiben würde und weil ich es niemals jemandem vorlesen würde. Pustekuchen. Doch irgendwie war es im Endeffekt doch gut, dass ich so schlecht bin im nein sagen und das Eis zu den anderen Betroffenen war nach dem Vorlesen schnell gebrochen. Viele meinten, dass sie Teile davon genauso auch fühlen würden oder genauso erlebt haben.

Das war es mir wert, denn genau dieses Gefühl habe ich auch oft, wenn jemand über Skin Picking schreibt und dann fühle ich mich gleich so viel normaler. Wenn also mein Kapitel irgendjemandem dabei hilft, seine Gefühle besser akzeptieren zu können und sie nicht als abartig abzustempeln, dann bin ich sehr glücklich damit.

Außerdem habe ich mir Mühe gegeben, ein paar Vorschläge zu machen, wie das Umfeld reagieren kann. Was uns hilft und was uns ganz im Gegenteil weiter runterzieht. Ein Mädchen meinte, sie würde das Buch ihrer Mutter zum Lesen geben und auch das hat sich wie eine Bestätigung angefühlt, dass diese Überwindung, einen Teil meiner Geschichte öffentlich zu teilen, mit Sicherheit helfen wird und sich somit gelohnt hat.

Vor allem der humorvolle Umgang mit Skin Picking bleibt mir von diesem Abend im Gedächtnis und die positive Ausstrahlung, die so viele Menschen in dieser Runde hatten. Jede von uns leidet in gewisser Weise und manche haben durch Dermatillomanie riesige Hürden im Leben gehabt oder haben sie momentan. Es sammeln sich da ganz schön viele unterschiedliche Lebensläufe und Lebenssituationen. Es war ganz unterschiedlich, wie lange die Betroffenen schon wussten was genau Skin Picking eigentlich ist.

Wir haben herzlich gelacht, als eine Frau meinte, dass sie es so absurd finde, wenn sie bei einem Pickel oder einer kleinen Hautunreinheit sofort denkt: "Ich muss das jetzt wegmachen, dann sieht es besser aus. Das wird sicher funktionieren!" Und wie sie sich jedes Mal wundert, dass es doch wieder nicht klappt und wie alles immer noch viel schlimmer und offener und größer wird, je mehr sie ihre Haut bearbeitet. Wie wahr, wie wahr! Und wie blöd eigentlich, immer wieder den gleichen Gedanken zu haben, wenn man doch längst weiß wie es jedes Mal endet.

Außerdem mussten wir echt lachen, als eine junge Frau meinte, dass sie seit sie Skin Picking hat nur noch nette und verständnisvolle Freunde hat und die Männer davor alle nur komisch waren. Wir scherzten, dass Dermatillomanie schon von vorneweg diejenigen aussortiert, die ein Problem mit unperfekter Haut haben. Das trifft natürlich nicht auf alle zu, aber in vielen Fällen wohl offensichtlich doch.

Es ging auch viel um Achtsamkeit und darum, dass es jahrelang dauern kann, bis man einen gesunden Zugang zu seinen wahren Bedürfnissen findet und auf eine gute Art und Weise mit Stress umgehen kann, ohne in alte Muster zurückzufallen. Wir waren uns einig, dass der Weg zu mehr Achtsamkeit und Selbstakzeptanz nicht einfach ist, aber dass man ihn dennoch gehen muss. Das hört sich jetzt nach Psycho-Blabla an, aber mir leuchtet das total ein. Ich selber bin so gut darin, meine Bedürfnisse komplett auszublenden oder Signale meines Körpers einfach zu übergehen und mich damit total zu überfordern.

Was ich mitgenommen habe ist, dass ich negativen Gefühlen, oder Angst mehr Platz geben möchte und sie einfach mal zulasse für einen Moment. Ängste können sich langsam abbauen und negative Gefühle können wieder verschwinden, aber das ständige innerliche oder auch äußerliche Wegdrücken (wie es eine Frau sehr treffend beschrieben hatte) ist auf Dauer überhaupt keine Lösung.
Eine andere wichtige Erkenntnis war, dass ich mir öfters Dinge sagen möchte wie: "Das ist ok so, das darf da bleiben", wenn mich eine Stelle auf meiner Haut stört. "Ja ich sehe das, aber ich lasse es so." Ist ein bisschen verrückt, aber in meinem Kopf sind so oder so Stimmen also lasse ich lieber die guten Stimmen in meinem Kopf laut werden.

Abschließend kann ich sagen, dass ich von diesem Treffen am Montag in Köln mit ein paar Antworten und Ideen und obendrein vielen Fragen weggegangen bin. Ich wollte zum Beispiel den Mann, der als Gast von der Zwangselbsthilfegruppe Hamburg da war, fragen, wie sich denn ein Zwang genau anfühlt. Ich wollte fragen, ob die anderen eine Erleichterung nach dem Knibbeln spüren, denn bei mir ist danach viel mehr Druck da als davor und nur in kurzen Phasen während des Bearbeitens spüre ich Erleichterung. Ich möchte wissen, wie andere den Trance-Zustand unterbrechen, wie sie sich da rausholen. Außerdem möchte ich mehr darüber erfahren, wie man konkret in den Millisekunden, bevor man handelt und die Haut bearbeitet, den Kopf einschalten kann und die Handlung, bevor sie angefangen hat, bewusst unterbindet.

Ich kann es wirklich empfehlen, die Reise nach Köln auf sich zu nehmen und einfach mal vorbei zu schauen. Jeder ist willkommen, ob als ruhige Zuhörerin oder aktive Fragestellerin oder gar Erzählerin. Es wird von niemandem erwartet, seine Geschichte preiszugeben und man teilt nur, was man wirklich teilen möchte. Alle Frauen waren so unterschiedlich und doch hat uns sehr viel verbunden. Ich wünschte, ich könnte noch einmal vorbeischauen, aber das klappt wohl erst wieder in einem Jahr."

Vielen Dank an Lena und Marie für dieses tolle Feedback!
Übrigens: Wer Mitglied der WhatsApp-Gruppe für Skin Picker werden möchte, erfährt mehr dazu im Dermatillomanie Forum. Hier der Link: http://f3.webmart.de/f.cfm?id=3201888&r=threadview&t=4007835&m=16181385#16181385

Das Buch, von dem die Rede ist, heißt übrigens "In meiner Haut. Leben mit Skin Picking" und erscheint in wenigen Wochen beim Mabuse Verlag! Dazu gibt's dann eine gesonderte Info ...

 

4. Weitere Treff-Termine der Gruppe


Immer am dritten Montag eines Monats, immer um 19 Uhr. Das heißt konkret:
17. Oktober, 21. November, 19. Dezember.

Fragen, Kommentare und Feedback? Gerne an dermatillomanie(at)gmx(punkt)de.

Montag, 8. August 2016

Ein Fest für Reisefans: Die nächsten 4 Monate SHG

Hallo ihr Lieben!

Die Sommerferien neigen sich dem Ende zu, es wird Zeit zu reisen! Dieser Selbsthilfegruppen-Newsletter ist ein Fest für Travel-Fans :D

1. Unser nächstes Treffen
2. August: Besuch aus Hamburg und Berlin
3. September: Besuch von der Uni Köln
4. Oktober: Besuch in München
5. November: Besuch in Stuttgart
6. Weitere Treff-Termine
--

zu 1/ Unser nächstes Treffen ist am:

Montag, 15. August,19 Uhr
im Gesundheitsladen, Venloer Straße 46, Erdgeschoss.

Unser Treffpunkt.
Anfahrtsbeschreibung hier: http://bit.ly/2b85eJs
Willkommen sind alle, die unter Skin Picking und anderen so genannten Body-Focused Repetitive Behaviors leiden, zum Beispiel Trichotillomanie oder Nägelkauen. Und wenn gewünscht, als Gast auch ein/e Freund/in oder Familienmitglied.
Wir freuen uns auf euch!

zu 2/ August: Besuch aus Hamburg und Berlin

Zum nächsten Treffen haben sich Freunde aus den Metropolen angekündigt! Rainer leitet in Hamburg eine Zwang-Selbsthilfegruppe. Anna und ich haben ihn beim Bundestreffen der DGZ*-Selbsthilfegruppentreffen kennen gelernt. Er möchte mal eine andere Selbsthilfegruppe erleben - den Wunsch erfüllen wir ihm gerne, denn insgeheim rechnen wir natürlich mit einer Gegen-Einladung! ;-)
Rainer kann uns mit seinen vielfältigen Erfahrungen bereichern. Er ist sehr nett und wir freuen uns, ihn bei uns begrüßen zu dürfen.

Auch am 15. August kommen zwei junge Frauen aus Berlin zu uns. Eine von ihnen taucht auch in unserem neuen Buch auf, das demnächst erscheint: "In meiner Haut". Sie heißt dort Majda und erzählt aus ihrem Leben mit Skin Picking. Vielleicht mag sie beim Gruppentreffen sogar aus ihrem Kapitel vorlesen! Majda bringt eine Freundin mit, die sie über ein Skin-Picking-Forum kennengelernt hat.
Wir vernetzen uns immer mehr - das wird bestimmt ein ganz prima Treffen!

zu 3/ September: Besuch von der Uni Köln

Linda Mehrmann hat ihren Besuch für unser September-Treffen schon fest zugesagt. Sie macht an der Universität Köln ihren Doktor in Psychologie - und wir Skin-Picking-Betroffene profitieren davon!

Linda Mehrmann
Denn Linda Mehrmann hat eine umfangreiche Selbsthilfe-Anleitung entwickelt, die sie demnächst online veröffentlichen wird. Bei ihrem Besuch am Montag, 19. September, 19 Uhr erzählt sie uns, wie das alles funktioniert. Dazu gibt es auch eine Studie und wir suchen noch Betroffene, die sich daran beteiligen mögen.
Weitere Infos beim September-Treffen - am besten, ihr blockt den Termin jetzt schon im Kalender!

zu 4/ Oktober: Besuch bei der DGZ-Tagung in München

Anfang Oktober besuchen Petra und ich die DGZ-Tagung* in München. Dort werden wieder eine Menge Fachleute und Betroffene zusammenkommen, um über Neuerungen in der Therapie von Zwangsstörungen zu sprechen. Nachdem es im letzten Jahr nichts Neues zu Body-Focused Repetitive Behaviors gab, wird es in diesem Jahr immerhin einen Vortrag über Skin Picking und einen über Trichotillomanie geben.

Wir gehen nicht mit leeren Händen zu der Tagung: Im September soll ja das Buch "In meiner Haut. Leben mit Skin Picking" erscheinen, an dem wir jetzt schon seit über zwei Jahren arbeiten. Wir nehmen auf jeden Fall genügend Exemplare der Bücher mit nach München und machen dort einen Verkaufsstand auf.
Coautorin Barbara Schubert aus Frankfurt, Betroffene und Therapeutin, ist ebenfalls vor Ort!

zu 5/ November: Besuch in Stuttgart

Seit ungefähr einem Jahr gibt es jetzt die Skin Picking Selbsthilfegruppe in Stuttgart. Grund genug, den lieben KollegInnen mal einen Besuch abzustatten und sich auszutauschen. Vielleicht mag jemand mitkommen? Wann genau ich hinfahre, weiß ich noch nicht - die Gruppentreffen in Stuttgart sind alle zwei Wochen donnerstagsabends, aber vielleicht wird uns zuliebe auch ein Sondertermin einberaumt. Wir werden auf jeden Fall versuchen, die Fahrtkosten über die Selbsthilfeförderung zu finanzieren, denn es ist ja ehrenamtliche Arbeit.
Übrigens: Eines der Stuttgarter Gruppenmitglieder taucht mit dem Namen Amelie ebenfalls in unserem Buch auf! Sie hat wunderbare Kunstwerke aus Papier erschaffen, die in der Bilderstrecke zu sehen sein werden.

zu 6/ Weitere Treff-Termine

Wir treffen uns wieder am
19. September, 17. Oktober und 21. November
... immer um 19 Uhr

*DGZ steht für Deutsche Gesellschaft Zwangserkrankungen; die Selbsthilfegruppe Skin Picking Köln ist Mitglied der DGZ.

Ein Fest für Reisefans: Die nächsten 4 Monate SHG

Hallo ihr Lieben!

Die Sommerferien neigen sich dem Ende zu, es wird Zeit zu reisen! Dieser Selbsthilfegruppen-Newsletter ist ein Fest für Travel-Fans :D

1. Unser nächstes Treffen
2. August: Besuch aus Hamburg und Berlin
3. September: Besuch von der Uni Köln
4. Oktober: Besuch in München
5. November: Besuch in Stuttgart
6. Weitere Treff-Termine
--

zu 1/ Unser nächstes Treffen ist am:

Montag, 15. August,19 Uhr
im Gesundheitsladen, Venloer Straße 46, Erdgeschoss.
Anfahrtsbeschreibung hier: http://www.gesundheitsladen-koeln.de/index.php?pg=9

Willkommen sind alle, die unter Skin Picking und anderen so genannten Body-Focused Repetitive Behaviors leiden, zum Beispiel Trichotillomanie oder Nägelkauen. Und wenn gewünscht, als Gast auch ein/e Freund/in oder Familienmitglied.
Wir freuen uns auf euch!

zu 2/ August: Besuch aus Hamburg und Berlin

Zum nächsten Treffen haben sich Freunde aus den Metropolen angekündigt! Rainer leitet in Hamburg eine Zwang-Selbsthilfegruppe. Anna und ich haben ihn beim Bundestreffen der DGZ*-Selbsthilfegruppentreffen kennen gelernt. Er möchte mal eine andere Selbsthilfegruppe erleben - den Wunsch erfüllen wir ihm gerne, denn insgeheim rechnen wir natürlich mit einer Gegen-Einladung! ;-)
Rainer ist sehr nett und wir freuen uns, ihn bei uns begrüßen zu dürfen.

Auch zum 15. August haben sich zwei junge Frauen aus Berlin angekündigt. Eine von ihnen taucht auch in unserem neuen Buch auf, das demnächst erscheint: "In meiner Haut". Sie heißt dort Majda und erzählt aus ihrem Leben mit Skin Picking. Vielleicht mag sie beim Gruppentreffen sogar aus ihrem Kapitel vorlesen! Majda bringt eine Freundin mit, die sie über ein Skin-Picking-Forum kennengelernt hat.
Wir vernetzen uns immer mehr - das wird bestimmt ein ganz prima Treffen!

zu 3/ September: Besuch von der Uni Köln

Linda Mehrmann hat ihren Besuch für unser September-Treffen bereits angekündigt. Sie macht an der Universität Köln ihren Doktor in Psychologie - und wir Skin-Picking-Betroffene profitieren davon! Denn Linda Mehrmann hat eine umfangreiche Selbsthilfe-Anleitung entwickelt, die sie demnächst online veröffentlichen wird. Bei ihrem Besuch am Montag, 19. September, 19 Uhr erklärt sie uns, wie das alles funktioniert. Dazu gibt es auch eine Studie und wir suchen noch Betroffene, die sich daran beteiligen mögen.
Weitere Infos beim September-Treffen - am besten, ihr blockt den Termin jetzt schon im Kalender!

zu 4/ Oktober: Besuch bei der DGZ-Tagung in München

Anfang Oktober besuchen Petra und ich die DGZ-Tagung* in München. Dort werden wieder eine Menge Fachleute und Betroffene zusammenkommen, um über Neuerungen in der Therapie von Zwangsstörungen zu sprechen. Nachdem es im letzten Jahr nichts Neues zu Body-Focused Repetitive Behaviors gab, wird es in diesem Jahr immerhin einen Vortrag über Skin Picking und einen über Trichotillomanie geben.

Wir gehen nicht mit leeren Händen zu der Tagung: Im September soll ja das Buch "In meiner Haut. Leben mit Skin Picking" erscheinen, an dem wir jetzt schon seit über zwei Jahren arbeiten. Wir nehmen auf jeden Fall genügend Exemplare der Bücher mit nach München und machen dort einen Verkaufsstand auf.
Coautorin Barbara Schubert aus Frankfurt, Betroffene und Therapeutin, ist ebenfalls vor Ort!

zu 5/ November: Besuch in Stuttgart

Seit ungefähr einem Jahr gibt es jetzt die Skin Picking Selbsthilfegruppe in Stuttgart. Grund genug, den lieben KollegInnen mal einen Besuch abzustatten und sich auszutauschen. Vielleicht mag ja auch jemand mitkommen? Wann genau ich hinfahre, weiß ich noch nicht - die Gruppentreffen in Stuttgart sind alle zwei Wochen donnerstagsabends, aber vielleicht wird uns zuliebe auch ein Sondertermin einberaumt. Wir werden auf jeden Fall versuchen, die Fahrt über die Selbsthilfeförderung zu finanzieren, denn es ist ja ehrenamtlicher Einsatz.
Übrigens: Eines der Stuttgarter Gruppenmitglieder taucht mit dem Namen Amelie ebenfalls in unserem Buch auf! Sie hat wunderbare Kunstwerke aus Papier erschaffen, die in der Bilderstrecke zu sehen sein werden.

zu 6/ Weitere Treff-Termine

Wir treffen uns wieder am
19. September, 17. Oktober und 21. November
... immer um 19 Uhr

*DGZ steht für Deutsche Gesellschaft Zwangserkrankungen; die Selbsthilfegruppe Skin Picking Köln ist Mitglied der DGZ.

Ein Fest für Reisefans: Die nächsten 4 Monate SHG

Hallo ihr Lieben!

Die Sommerferien neigen sich dem Ende zu, es wird Zeit zu reisen! Dieser Selbsthilfegruppen-Newsletter ist ein Fest für Travel-Fans :D

1. Unser nächstes Treffen
2. August: Besuch aus Hamburg und Berlin
3. September: Besuch von der Uni Köln
4. Oktober: Besuch in München
5. November: Besuch in Stuttgart
6. Weitere Treff-Termine
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zu 1: Unser nächstes Treffen ist am:

Montag, 15. August,19 Uhr
im Gesundheitsladen, Venloer Straße 46, Erdgeschoss. Anfahrtsbeschreibung hier: http://www.gesundheitsladen-koeln.de/index.php?pg=9

Willkommen sind alle, die unter Skin Picking und anderen so genannten Body-Focused Repetitive Behaviors leiden, zum Beispiel Trichotillomanie oder Nägelkauen. Und wenn gewünscht, als Gast auch ein/e Freund/in oder Familienmitglied. Wir freuen uns auf euch!

zu 2: August: Besuch aus Hamburg und Berlin

Zum nächsten Treffen haben sich Freunde aus den Metropolen angekündigt! Rainer leitet in Hamburg eine Zwang-Selbsthilfegruppe. Anna und ich haben ihn beim Bundestreffen der DGZ*-Selbsthilfegruppentreffen kennen gelernt. Er möchte mal eine andere Selbsthilfegruppe erleben - den Wunsch erfüllen wir ihm gerne, denn insgeheim rechnen wir natürlich mit einer Gegen-Einladung! ;-)
Rainer ist sehr nett und wir freuen uns, ihn bei uns begrüßen zu dürfen.

Auch zum 15. August haben sich zwei junge Frauen aus Berlin angekündigt. Eine von ihnen taucht auch in unserem neuen Buch auf, das demnächst erscheint: "In meiner Haut". Sie heißt dort Majda und erzählt aus ihrem Leben mit Skin Picking. Vielleicht mag sie beim Gruppentreffen sogar aus ihrem Kapitel vorlesen! Majda bringt eine Freundin mit, die sie über ein Skin-Picking-Forum kennengelernt hat.
Wir vernetzen uns immer mehr - das wird bestimmt ein ganz prima Treffen!

zu 3: September: Besuch von der Uni Köln

Linda Mehrmann hat ihren Besuch für unser September-Treffen bereits angekündigt. Sie macht an der Universität Köln ihren Doktor in Psychologie - und wir Skin-Picking-Betroffene profitieren davon! Denn Linda Mehrmann hat eine umfangreiche Selbsthilfe-Anleitung entwickelt, die sie demnächst online veröffentlichen wird. Bei ihrem Besuch am Montag, 19. September, 19 Uhr erklärt sie uns, wie das alles funktioniert. Dazu gibt es auch eine Studie und wir suchen noch Betroffene, die sich daran beteiligen mögen.
Weitere Infos beim September-Treffen - am besten, ihr blockt den Termin jetzt schon im Kalender!

zu 4: Oktober: Besuch bei der DGZ-Tagung in München

Anfang Oktober besuchen Petra und ich die DGZ-Tagung* in München. Dort werden wieder eine Menge Fachleute und Betroffene zusammenkommen, um über Neuerungen in der Therapie von Zwangsstörungen zu sprechen. Nachdem es im letzten Jahr nichts Neues zu Body-Focused Repetitive Behaviors gab, wird es in diesem Jahr immerhin einen Vortrag über Skin Picking und einen über Trichotillomanie geben.

Wir gehen nicht mit leeren Händen zu der Tagung: Im September soll ja das Buch "In meiner Haut. Leben mit Skin Picking" erscheinen, an dem wir jetzt schon seit über zwei Jahren arbeiten. Wir nehmen auf jeden Fall genügend Exemplare der Bücher mit nach München und machen dort einen Verkaufsstand auf.
Coautorin Barbara Schubert aus Frankfurt, Betroffene und Therapeutin, ist ebenfalls vor Ort!

zu 5: November: Besuch in Stuttgart

Seit ungefähr einem Jahr gibt es jetzt die Skin Picking Selbsthilfegruppe in Stuttgart. Grund genug, den lieben KollegInnen mal einen Besuch abzustatten und sich auszutauschen. Vielleicht mag ja auch jemand mitkommen? Wann genau ich hinfahre, weiß ich noch nicht - die Gruppentreffen in Stuttgart sind alle zwei Wochen donnerstagsabends, aber vielleicht wird uns zuliebe auch ein Sondertermin einberaumt. Wir werden auf jeden Fall versuchen, die Fahrt über die Selbsthilfeförderung zu finanzieren, denn es ist ja ehrenamtlicher Einsatz.
Übrigens: Eines der Stuttgarter Gruppenmitglieder taucht mit dem Namen Amelie ebenfalls in unserem Buch auf! Sie hat wunderbare Kunstwerke aus Papier erschaffen, die in der Bilderstrecke zu sehen sein werden.

zu 6: Weitere Treff-Termine

Wir treffen uns wieder am
19. September, 17. Oktober und 21. November
... immer um 19 Uhr

*DGZ steht für Deutsche Gesellschaft Zwangserkrankungen; die Selbsthilfegruppe Skin Picking Köln ist Mitglied der DGZ.

Freitag, 22. Juli 2016

Korrektur: Gruppentreffen im August



Ihr Lieben, ich hatte im letzten Post einen falschen Tag für das August-Gruppentreffen angegeben: Wir treffen uns NICHT am 22., sondern schon am 15. AUGUST 2016, wie immer im Gesundheitsladen!
Bis dann! :D

Dienstag, 12. Juli 2016

Filmkritik "Scars of Shame", neue Studie: Skin Picking News im Juli

Hochsommer, Skinpicker-Qual. Hier kommt etwas Abwechslung! ;-)

Inhalt

1. Unser nächstes Treffen
2. Filmkritik: Scars of Shame
3. Bitte macht mit: Forschung über Auslöser!
4. Neues Programm "Selbsthilfe erleben" der AOK
5. Zum Eintragen: weitere Termine

zu 1. Unser nächstes Treffen ist am


Montag, 18. Juli
um 19 Uhr.
Ort: wie immer der gesundheitsladen Köln - Anfahrtsbeschreibung hier:
http://www.gesundheitsladen-koeln.de/index.php?pg=9

Eingeladen sind alle Skin Picker, Haarzupfer, Nägelkauer, Lippenbeißer und so weiter. Freunde oder Familienangehörige sind als Gäste willkommen. Wir freuen uns auf euch!


zu 2. Filmkritik "Scars of Shame"


Beim letzten Gruppentreffen haben wir "Scars of Shame" geschaut, die englischsprachige Dokumentation über Angela Hartlin.

Hoffnung und Angst ins Gesicht geschrieben: Hartlin vor dem Flug nach San Francisco. Bild: Still aus "Scars of Shame"
Die Kanadierin Hartlin ist heute 30 Jahre alt und inzwischen die berühmteste Skin-Picking-Aktivistin der Welt. Sie hat schon Aufsehen erregende Aktionen gebracht, sich beispielsweise mit zerschundenen Beinen im Tüllkleid fotografieren lassen. Allein im vergangenen Jahr hatte sie mehrere Fernseh-Auftritte. In ihren Facebook-Posts ist sie immer sehr persönlich, erzählt von ihren Problemen und Erfahrungen.
Der Film wurde vor mehr als fünf Jahren gedreht - damals war Angela noch wesentlich unbekannter. Sie hatte schon ein überaus mutiges und düsteres Buch im Eigenverlag herausgebracht: "Forever Marked: A Dermatillomania Diary". Doch eigentlich kannte sie kaum andere Skin Picker von Angesicht zu Angesicht. Der Film zeigt, wie sie von ihrer Heimat Halifax nach San Francisco fliegt, um zum ersten Mal in ihrem Leben andere Betroffene zu sehen: auf einer Tagung der US-Organisation "Trichotillomania Learning Center" (TLC).

Sehr einfühlsam erzählt der Film nach, wie aus der kleinen Angela ein junges Mädchen wurde, das seine Haut nicht in Ruhe lassen kann. Aufnahmen aus der Familie wechseln ab mit Interviews, in denen Forscher und Psychologinnen ihre Einschätzung zu Skin Picking geben. Und die trafen in unserer Gruppe nicht immer auf Gegenliebe. Beispielsweise sagt Psychologe Fred Penzel, inzwischen sei erwiesen, dass Skin Picking vor allem durch genetische Faktoren hervorgerufen wird. Einerseits eine erleichternde Botschaft, heißt es doch, die Betroffenen sind für ihr Picking nicht verantwortlich: Sie können ja nichts für ihre Veranlagung. Dennoch Widerspruch aus dem Plenum: "Es sind nicht immer nur die Gene. Ob eine Störung oder Krankheit ausbricht, hängt auch von der Umwelt ab!" Und Umwelt, das meint natürlich: Familie.

Lebhaft debattiert: die vielen "Knibbel-Szenen" im Film. Bild: Still aus "Scars of Shame"
Kritisch sind die vielen Szenen, die zeigen, wie Angela Hartlin ihre Haut manipuliert. Vor dem Badezimmerspiegel, beim Arbeiten am Computer, beim Telefonieren. Sie drückt am liebsten, bis etwas aus der Haut herauskommt - Talg oder Eiter. "Wenn ich etwas herausbekommen habe, kann ich endlich erleichtert aufatmen", schildert sie. Dies Gefühl können viele Betroffene nur allzu gut nachvollziehen.

Aber das Knibbeln und Pulen ganz konkret bei jemand anderen zu sehen, ist doch schon eine andere Sache. "Meine Mutter würde sich komplett aufregen, wenn sie sehen würde, was die Frau da mit ihren Beinen macht", wirft eine junge Frau spontan ein. "Der Film gibt keine Antworten, warum wir das machen - Außenstehende können es auch danach nicht verstehen", bestätigt eine andere Zuschauerin. Es gibt aber auch eine andere Sichtweise: "Keiner von uns würde sich beim Knibbeln gerne zuschauen lassen. Es ist gut, dass das hier so oft gezeigt wird." - "So durchbrechen wir die Isolation, das Gefühl: 'Ich bin die Einzige, die so etwas macht'."

Ist dieser Film gut für Angehörige, kann er bei ihnen Verständnis wecken? Die Reaktion wird wohl geteilt sein und abhängig von der Persönlichkeit des Zuschauers. Eins ist klar: Als leichte Unterhaltungskost taugt "Scars of Shame" nicht. Er verlangt vom Zuschauer die Bereitschaft, sich mit Skin Picking auseinanderzusetzen.

Das Ende stimmt optimistisch: Angela erfährt auf der Tagung so viel Unterstützung und Mut, dass sie sich gestärkt wieder auf den Weg nach Hause macht. "Skin Picking ist ein Teil von mir, aber es definiert mich nicht als Mensch. Es wertet mich nicht ab." Auch das können wir voller Überzeugung unterschreiben.

Übrigens: Der Film ist über Ebay erhältlich.

 

zu 3. Bitte macht mit: Forschung über Auslöser!


Wenn ihr in Norddeutschland wohnt, fahrt doch mal bei der UKSH in Lübeck vorbei! Dort arbeitet Meike Dieringer an ihrer Abschlussarbeit in Psychologie. Sie sucht "Hautzupfer", um das auslösende Moment beim Skin Picking zu untersuchen. Ziel ist, bessere Unterstützungsmöglichkeiten für Betroffene zu entwickeln.

"Zupfen, reißen oder kratzen Sie regelmäßig und exzessiv an Ihrer Haut, so dass Verletzungen entstehen?", fragt sie in ihrem Aufruf. "Haben Sie das Gefühl, die Kontrolle darüber verloren zu haben oder haben Sie schon vergebens versucht, mit dem Hautzupfen aufzuhören?"

Studienteilnehmer erhalten 10 Euro pro Stunde, Dauer: 1,5 bis 2 Stunden. Die Studie findet am PC statt, es sind auch Fragebögen auszufüllen. Was man aber nicht tun muss: Medikamente schlucken oder Blut abgeben. Kontakt über meike.dieringer@student.uni-luebeck.de.

 

zu 4. Neues Programm "Selbsthilfe erleben" der AOK


Kürzlich erhielt ich sehr willkomme Post von der AOK: Das Programmheft "Selbsthilfe erleben" für das zweite Halbjahr 2016 ist herausgekommen! Darin enthalten sehr viele interessante und (fast) kostenlose Vorträge und Kurse. Zum Beispiel "Gefühle als Wegweiser", "Die Kraft des Atems spielerisch erleben" und "Erfolgreiche Internetrecherche".

Ich bringe das Heft zum nächsten Treffen mit - ihr könnt euch gerne für die Kurse anmelden!

zu 5. Zum Eintragen: weitere Termine


Unsere nächsten Gruppentreffen sind am 15. August, am 19. September und am 17. Oktober, immer um 19 Uhr.

Bis dahin wünsche ich euch eine schöne Ferienzeit!
Ingrid

Montag, 13. Juni 2016

Video-Doku gucken, Kommunikation verbessern: Juni-Newsletter

Hallo zusammen!


Immer wieder Regen ... das bisherige Kölner Sommerwetter macht es uns leicht, in langärmligen Sachen nicht aufzufallen. Dennoch wünsche ich mir und euch ein schöneres Klima ;)

Inhalt:
1. Unser nächstes Treffen
2. Video-Doku gucken
3. Rückblick SHG-Bundestreffen: Kommunikation verbessern
4. Weitere Termine
--

1. Unser nächstes Treffen ist am:

Montag, 20. Juni um 19 Uhr.
Adresse: gesundheitsladen Köln, Venloer Straße 46. Anfahrtsbeschreibung hier: http://www.gesundheitsladen-koeln.de/index.php?pg=9

Eingeladen sind alle, die von Skin Picking oder Trichotillomanie oder ähnlichen BFRBs (body-focused repetitive behaviors) betroffen sind. Wer will, kann als moralische Unterstützung auch gerne einen Freund oder ein Familienmitglied mitbringen.

2. Video-Doku "Scars of Shame" gucken

Diesmal soll's endlich soweit sein: Beim Treffen gucken wir "Scars of Shame", die Video-Dokumentation mit der legendären Angela Hartlin als Protagonistin! Dauer ca. 45 Minuten.

DVD-Cover. Erhältlich hier: http://www.ebay.com/itm/Scars-of-Shame-/121790253293
Hier eine Inhaltsbeschreibung, die ich übersetzt habe:
„Die 24 Jahre alte Studentin Angela Hartlin ist die Autorin der wegweisenden Autobiografie 'Forever marked: A Dermatillomania Diary'. Sie leidet an einer Störung, von der viele noch nicht gehört haben, von der aber ungefähr zwei Prozent der Bevölkerung betroffen sind: Dermatillomanie, auch bekannt als 'zwanghaftes Skin Picking'. In diesem Film wird Angela zum ersten Mal andere Menschen treffen, die ebenfalls dieses Verhaltensmuster an den Tag legen, das Fachleute als 'körperbezogenes, sich wiederholendes Verhalten' bezeichnen. Sie wird auch Menschen treffen, die unter der sehr ähnlichen Störung Trichotillomanie leiden. Angela fährt von ihrer Heimatstadt Dartmouth (in der kanadischen Provinz Nova Scotia) nach San Francisco (Kalifornien/USA), um dort Antworten auf Fragen zu finden, die sie sich schon seit mehr als einer Dekade stellt.“

Der Film ist auf Englisch, ich habe ihn direkt in Kanada bestellt - bin schon sehr gespannt auf eure Meinung dazu!

3. Rückblick SHG-Bundestreffen: Kommunikation verbessern!


Zu dritt waren wir in diesem Jahr beim Bundestreffen der Selbsthilfegruppen in Hannover. Die Deutsche Gesellschaft Zwangserkrankungen ist Gastgeber, organisiert hat die Hannoveraner Selbsthilfegruppe. Sie hat einen tollen Job gemacht, wir haben uns sehr wohl gefühlt!

Da ein paar von uns Besucherinnen nicht nur unter Skin Picking, sondern auch unter Zwängen leiden, war diese Kombination eigentlich sehr gut. Besonders konnten wir von dem Fachvortrag profitieren, den die Neurologin und Therapeutin Dr. Stephanie Bokemeyer zum Auftakt hielt: Thema war die fachgerechte Therapie von Zwangsstörungen. 

Aber das war noch nicht alles, was wir an wertvollen Informationen mit nach Hause nahmen. Denn am zweiten Tag, dem Sonntag, ging es um die Frage, wie die Arbeit in den Selbsthilfegruppen verbessert werden kann. Viele beklagten sich darüber, dass es ein Problem mit der Struktur ihrer Treffen gibt: Schon während des ersten "Blitzlichts", also der kurzen Vorstellungsrunde zu Anfang, würden manche neue Mitglieder sehr lange reden - also noch bevor sich alle vorgestellt haben. Dann steigen oft auch noch andere Gruppenmitglieder auf das Thema ein und bringen damit den ganzen Ablauf durcheinander. 

Problematisch daran: Das eigentliche Thema, das man sich für das Treffen vorgenommen hatte, droht in Vergessenheit zu geraten. Und andere Gruppenmitglieder, die vielleicht weniger forsch sind, kommen nicht genügend zu Wort, fühlen sich zurückgesetzt.

Was macht man also, wenn jemand seine Redezeit überreizt? Ein paar Vorschläge aus der Runde in Hannover:
  • Wer ein bestimmtes Thema hat, das er bei dem Treffen bereden will, soll es ruhig während des "Blitzlichts" ansprechen. Aber nicht direkt ins Detail gehen. Das Thema wird notiert und später aufgegriffen.
  • Jeder hat in der Blitzlicht-Runde maximal zwei Minuten Redezeit. Die Zeit wird mit einer Stoppuhr oder einer Sanduhr kontrolliert.
  • Wenn jemand zu lange redet: ein Stoppzeichen hochhalten.
  • Neue Mitglieder sollen sich beim ersten Treffen nicht mit eigenen Themen einbringen, sondern erst mal nur zuhören. So verhindert man, dass jemand sich "auskotzt" und dann nicht mehr wiederkommt.
Was haltet ihr von den Ideen? Wir können sie gerne beim nächsten Treffen diskutieren! Ein Vorschlag war auch, ein ganzes Treffen dem Thema "Gruppenregeln" zu widmen und diese gemeinsam zu erarbeiten. Wenn ihr dazu Lust habt, gerne!

4. Weitere Treff-Termine


Bitte im Kalender vormerken: unsere nächsten Gruppentreffen sind am 
18. Juli, 15. August und 19. September - immer um 19 Uhr.

Ganz liebe Grüße von
Ingrid

Montag, 9. Mai 2016

Erster deutscher Trich-Vlog/Wie soll das Buch heißen? - Skin Picking Newsletter Mai

Ihr Lieben!

Die ersten heißen Tage haben wir schon hinter uns - Sonne ist schön, aber für uns Skin Picker eine bittersüße Angelegenheit. Meinen wir doch, wir müssten unsere Wunden unter abdeckender Kleidung verstecken. Aber es gibt ein paar schöne Neuigkeiten, die von diesem unangenehmen Thema ablenken ...

Inhalt:
  1. Unser nächstes Treffen: am Pfingstmontag (ja!)
  2. Erste deutschsprachige Youtuberin spricht offen über Trich: Nisi von teetharejade
  3. Wie soll unser Buch heißen? Stimme mit ab!
  4. Weitere Treffen
Viel Spaß beim Lesen!
Ingrid

1. Unser nächstes Treffen 

... ist am Pfingstmontag, 16. Mai, um 19 Uhr im "gesundheitsladen Köln", Venloer Straße 46. Leicht erreichbar mit U-Bahn (Linie 3,4,5, Haltestelle Hans-Böckler-Platz) und S-Bahn (Bahnhof Köln-West).
Anfahrtbeschreibung hier: http://www.gesundheitsladen-koeln.de/index.php?pg=9

Herzlich eingeladen sind wie immer alle, die unter Skin Picking, Trichotillomanie und anderen Body-Focused Repetitive Behaviors (BFRBs) leiden.


2. Nisi: Erste deutsche Youtuberin bekennt sich zu Trich

Nisi von teetharejade erzählt über ihr Leben mit Trich. Link:http://bit.ly/1UNhoFP
Das ist mutig, vor allem für eine Beauty- und Modevloggerin: Nisi von teetharejade erzählt hier über ihr Leben mit Trichotillomanie. Trich ist eine "Schwesterkrankheit" von Skin Picking. Statt an der Haut zu quetschen und knibbeln, zupfen sich Betroffene krankhaft die Haare aus. Das Video wurde schon knapp 140.000 Mal aufgerufen (Stand: 9. Mai 2016)!

Das Besondere an Nisis Vlog: Sie - zumindest meines Wissens - die erste, die sich in deutscher Sprache auf Youtube zu Trich bekennt. Es gibt berühmte Vloggerinnen wie die Britin BeckieO mit ihrem TrichJournal - aber es ist eben doch etwas ganz Anderes, jemanden in der Muttersprache sprechen zu hören. Reinschauen (und -hören) lohnt sich!

3. Umfrage: Wie soll unser Buch heißen?

Seit Jahren ist es in Vorbereitung, in diesem Herbst soll es endlich erscheinen: unser Buch über Skin Pickig. Aus der Sicht von Betroffenen. Es gibt viele Geschichten und viele Tipps - alles "auf gleicher Augenhöhe". Ich freue mich schon sehr und danke den vielen lieben Menschen, die ihre Geschichte beigesteuert haben.

Da wäre nur noch eine kleine Sache: Das Buch hat noch keinen Titel. Der Arbeitstitel "In meiner Haut" besteht zwar schon länger, aber ... vielleicht findet ihr ja einen anderen Namen viel schöner?

Deshalb habe ich hier mal eine kleine Umfrage gestartet. Ihr könnt auch selber noch Vorschläge machen - die Sache ist völlig offen!

4. Weitere Treffen der Selbsthilfegruppe

Bitte im Kalender vormerken: Wir treffen uns wieder am 20.6., 18.7. und 15.8. Beginn jeweils um 19 Uhr - weitere Informationen dazu erhältst du mit dem Newsletter.

Montag, 11. April 2016

Furry Nails gegens Knibbeln? "Scars of Shame" schauen und mehr

Hallo zusammen,

willkommen zum April-Newsletter der Selbsthilfegruppe Skin Picking! Und das hier haben wir diesmal für euch:

1. Unser nächstes Treffen
2. Furry Nails - sehen schräg aus, halten aber garantiert vom Knibbeln ab ;)
3. "Scars of Shame" - Dokumentation gucken
4. Forscherin Linda Mehrmann informiert
5. Weitere Treff-Termine

1. Unser nächstes Treffen

Die Selbsthilfegruppe trifft sich wieder am
Montag, 18. April, 19 Uhr
im "gesundheitsladen Köln", Venloer Straße 46.
Anfahrtsbeschreibung: http://www.gesundheitsladen-koeln.de/index.php?pg=9

Willkommen sind wie immer alle von Skin Picking und anderen BFRBs Betroffene.
BFRBs heißt "body-focused repetitive behaviors". Dazu gehört zum Beispiel krankhaftes Haare ausreißen (Trichotillomanie) oder auch Nägelbeißen (Onychophagie).

2. Für die Mode-Mutigen unter uns: "Furry Nails"!

Der Frühling ist da, und wir sind froh um jedes dicke Kleidungsstück, das wir ablegen können. Doch Moment mal! Ein bisschen "Winterpelz" zu behalten, tut vielleicht der Haut ganz gut ...

Fotocredit: marshbarscloset, Link: https://www.instagram.com/p/BB7aizCSzCz/
Pelz an ungewöhnlichen Stellen: "Furry Nails" sind total crazy und ein Trend in den USA. Bestimmt wurden die flauschbesetzten Kunstnägel nicht erfunden, um Skin Pickern zu helfen. Aber versucht mal euch vorzustellen, wie man mit solchen Nägeln knibbeln soll. Ich glaube, das ist technisch unmöglich.
Allerdings ist auch so gut wie jede andere Arbeit ziemlich schwierig mit den Dingern, drum werde ich erst einmal Abstand davon nehmen.
Aber wer mutig ist und es ausprobiert: bitte unbedingt Mail mit Erfahrungsbericht und Fotos an mich - danke!

3. Skin Picking und ADHS: Gemeinsamkeiten?

In Skin-Picking-Gruppen und -foren hört man oft, das Skin Picker auch AD(H)S-Betroffene sind. Und in ADS-Foren liest man auch oft über Skin Picking. Haben diese beiden "Disorders" mehr gemeinsam, als man bisher weiß? Bisher wird nicht viel zu dem Thema geforscht, aber es würde sich definitiv lohnen.

Spannend auch die Frage, wie sich die ADHS-Medikation auswirkt: Hilft Methylphenidat gegen das Knibbeln oder verstärkt es eher noch die Neigung, die eigenen Haut zu bearbeiten? Eltern von ADHS-Kindern berichten, dass das Skin Picking bei Gabe von Methylphenidat schlimmer wird.

Wenn ihr selbst Betroffene seid, könnt ihr euch vielleicht am besten selbst beobachten, zum Beispiel mit einem Protokoll (die gibt's hier: http://www.skin-picking.de/downloads/): Wann habe ich Methylphenidat genommen, wann flaute die Wirkung ab, wie hat sich das Knibbeln in dieser Zeit entwickelt?
 
Hier ein englischsprachiger Blog-Artikel zum Thema: http://www.skinpick.com/adhd-skin-picking

4. Forscherin Linda Mehrmann informiert in der Selbsthilfegruppe

Linda Mehrmann schreibt zurzeit an der Uni Köln ihre Doktorarbeit über Auslöser von Skin Picking. Im Januar hat sie dazu erstmals eine Umfrage ins Netz gestellt und auch schon erste Ergebnisse erzielt (wie berichtet: http://meine-haut.blogspot.de/2016/02/erste-forschungsergebnisse-buch.html).


Im Herbst soll die Studie ausgeweitet werden und in eine zweite Runde gehen - diesmal mit Unterstützung einer App und eines umfangreichen Internet-Portals.

Daher habe ich Linda Mehrmann gebeten, uns in der Selbsthilfegruppe zu besuchen und in einem Vortrag über das Projekt zu informieren. Sie hat für September zugesagt - ihr dürft gespannt sein! Das Projekt ist eine große Sache und ich freue mich, dass die Selbsthilfegruppe daran mitwirkt.

Tragt euch den Termin gerne schon mal ein: Montag, 19. September, 19 Uhr :)

5. Dokumentation: "Scars of Shame" gucken

Wer die Kanadierin Angela Hartlin kennt, der weiß, wie unglaublich viel sie für das Bekanntwerden von Skin Picking getan hat. Allein dass sie ihr Buch "Forever marked: A Dermtillomania Diary" veröffentlicht hat, befreite Tausende Betroffene von dem lähmenden Gefühl, sie seien mit dem Problem allein auf der Welt.

Das Cover der DVD "Scars of Shame", Quelle: http://ebay.to/1ROU0WI
Zurzeit schreibt Hartlin an einem neuen Buch über ihre Heilung. Lange hat es gedauert, bis die filmische Dokumentation "Scars of Shame" fertig wurde - seit ein paar Monaten ist es soweit und ich habe die DVD für die Selbsthilfegruppe bestellt.

Bei einem der nächsten Treffen werden wir uns den Film anschauen! Wir müssen nur noch klären, ob wir das im gesundheitsladen machen können oder ob wir woanders hin müssen. Mehr dazu demnächst.

6. Weitere Treff-Termine

Reguläre Treffen sind immer am dritten Montag eines Monats, immer um 19 Uhr. Die nächsten am
16. Mai, 20. Juni und 18. Juli.

So, das war's wieder. Schöne Grüße und bis demnächst!

Dienstag, 15. März 2016

Skin-Picking-Video mit Millionen von Klicks, Neues im Mrz

Hallo zusammen!

Diesmal der Newsletter in Kurzform:

1. Unser nächstes Treffen
2. Tolle Idee: Video über Skin Picking auf einer Modeseite
3. Weitere Treffen
--

1. Unser nächstes Treffen 

ist am Montag, 21. März
19 Uhr
im Gesundheitsladen Köln. Wegbeschreibung hier: www.gesundheitsladen-koeln.de/index.php?pg=9

Thema ist diesmal unter anderem die Selbsthilfeförderung: Welche Projekte wollen wir in diesem Jahr mit finanzieller Hilfe starten? Wir müssen etwaige Anträge bis Ende März stellen.
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2. Video über Skin Picking auf einer Modeseite


Man sagt Skin Pickern nach, dass sie ein feines Auge für Ästhetik haben (umso schlimmer empfinden sie, was sie ihrer Haut antun). Betroffene sind daher wahrscheinlich nicht selten auf Webseiten und Blogs anzutreffen, die sich mit schönen Dingen beschäftigen.

Link zum Video: https://www.facebook.com/refinery29/videos/10153984299547922/
So oder ähnlich muss die Überlegung von Nicole Santamorena ausgesehen haben, als sie sich mit den Machern von "Refinery29" zu einer Kollaboration zusammentat. Santamorena, selbst eine junge Modedesignerin, veröffentlichte im Februar auf der Facebook-Seite von Refinery29 ihr öffentliches "Bekenntnis" zu Skin Picking (in den USA Dermatillomania oder Excoriation Disorder genannt). Das Video zog weite Kreise, inzwischen wurde es schon fast 2,6 Millionen Mal aufgerufen! Eine mutige Tat, die auch andere dazu inspiriert, sich zu Skin Picking zu bekennen - und so das Totschweigen rund um diese psychische Störung aufzubrechen.
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3. Weitere Treffen:

18. April, 16. Mai, 20. Juni - immer 19 Uhr.

So, das war's schon wieder!
Liebe Grüße von Krätzchen

Dienstag, 9. Februar 2016

Erste Forschungsergebnisse, Buch-Fortschritt: Skin Picking Newsletter Februar 2016

Hallo zusammen!


Inhalt:
  1. Unser nächstes Treffen
  2. Erste Studienergebnisse der Uni Köln zu Skin Picking
  3. Wie weit ist das Buch?
  4. Inspiration beim Schmink-Workshop
  5. Weitere Treffen
  1. Unser nächstes Treffen ist am

Montag, 15. Februar, 19 Uhr
im gesundheitsladen Köln, Venloer Straße 46. Anfahrtsbeschreibung hier:
  1. Studie der Uni Köln: erste Ergebnisse!

Wir freuen uns sehr: Linda Mehrmann von der Uni Köln, die die Untersuchung über Auslöser von Skin Picking als Teil ihrer Doktorarbeit betreibt, berichtet von ersten Ergebnissen!

Linda Mehrmann
Ich zitiere:
Pathologisches Hautzupfen/ -quetschen („skin picking“) ist seit 2013 offiziell als psychische Störung anerkannt. Dennoch sind viele Facetten dieser Erkrankung bisher wenig erforscht. In der Abteilung für Klinische Psychologie, der Universität zu Köln, werden deshalb verstärkt Bemühungen unternommen mehr über diese belastende Erkrankung zu erfahren. Hierfür haben wir im ersten Schritt eine Online-Studie durchgeführt, an der fast 200 von Skin Picking betroffene Personen teilgenommen haben. Diese große Teilnehmerzahl bietet eine sehr gute Datengrundlage, um neue Erkenntnisse über die Erkrankung zu erhalten.

Wie die Grafik zeigt, reagieren Skin Picker stärker auf Fotos mit wunder Haut. Grafik: Uni Köln
Den Studienteilnehmern wurden Fotos von unterschiedlichen Hautbildern gezeigt (z.B. allergische Reaktion, Hautunreinheit, Wundschorf oder unbeschädigte Haut). Wir konnten nachweisen, dass Skin Picking Betroffene, im Vergleich zu Nicht-Betroffenen, beim Anblick von Fotos mit Hautunreinheiten, -unebenheiten einen deutlich höheren Drang verspürten, an ihrer eigenen Haut zu knibbeln. Hiermit konnten wir wissenschaftlich die Bedeutung von visuellen Reizen (z.B. Anblick der eigenen Haut im Spiegel) als Auslöser von „Knibbelepisoden“ belegen. Eine Untersuchung der Antworten auf die Frage nach weiteren Auslösern von „Knibbelepisoden“ ist noch in Planung und wird weitere wichtige Hinweise auf relevante Aspekte für die Behandlung liefern.
Die mit der Studie erworbenen Informationen fließen unmittelbar in die derzeitige Entwicklung einer online-basierten Selbsthilfeanwendung für Betroffene von Skin Picking ein. Über zukünftige Studien und Forschungserkenntnisse werden wir Sie in diesem Newsletter gerne weiterhin informieren.
Wir bedanken uns ganz herzlich bei allen, die Interesse an unserer Forschung haben und insbesondere bei denjenigen, die sich die Zeit genommen haben, an unserer Umfrage teilzunehmen!
Vielen Dank an Linda Mehrmann und ihr Team für das wissenschaftliche Interesse an dem Thema! Ich freue mich auf weitere Erkenntnisse.

  1. Wie weit ist das Buch?

Ich habe schon öfter darüber berichtet, dass ein Buch über Skin Picking aus Sicht von Betroffenen in Arbeit ist. Zwischenzeitlich gab es länger keine Neuigkeiten, weil sich das Finden eines Verlages als zäh erwies.
Jetzt hat der Mabuse Verlag Frankfurt Interesse an der Veröffentlichung. Vom Inhalt her sind eigentlich ca. 80 Prozent schon fertig – nun geht es an die Feinheiten.
Ich freue mich, dass so viele Betroffene mitgemacht und uns ihre ganz persönliche Geschichte anvertraut haben. Es gibt aber noch viele andere interessante Kapitel – toll, wenn die Veröffentlichung in diesem Jahr endlich klappt!
  1. Inspiration aus dem Schmink-Workshop

Der Schmink-Workshop mit Denise aus Bonn war sehr inspirierend. Nicht nur, weil wir ins Gespräch gekommen sind, wie unterschiedlich sich jede Frau schminkt, sondern auch, weil wir bei Denise mal schauen konnten, wie die „Verwandlung“ sich vollzog. „Eigentlich schade“, meinte sie mit einem Augenzwinkern, „dass meine Haut im Moment relativ gut aussieht – dann ist der Vorher-Nachher-Effekt nicht so extrem wie ich ihn gerne hätte.“


Denise, noch fast ungeschminkt Bild: Ingrid Bäumer
Denise, die ihr auf Facebook auch als „Miss Hotspur“ finden könnt, modelt aus Lust und Laune und um für die Fotoshootings in unterschiedliche Rollen zu schlüpfen. Erst hatte sie große Scheu vor der Kamera, auch wegen ihrer Haut. Jetzt macht es ihr großen Spaß.

Jetzt ist das Makeup schon ziemlich weit gediehen. Bild: Ingrid Bäumer


Und wie macht sie das mit dem Posieren? „Das muss man üben. Ganz banal – ich probiere zu Hause vor dem Spiegel unterschiedliche Gesichtsausdrücke und mache Selfies. So wird man mit der Zeit immer sicherer.“

Und so sieht sie aus, wenn sie ganz geschminkt ist.
Um Sicherheit geht es bei uns Skin Pickern ja oft: Wir wollen sicher sein, dass man unsere Hautprobleme auf der Arbeit nicht sieht, wir wollen keine Angriffsfläche bieten. Denise plant, ein Video-Tutorial zu drehen, in dem sie auch alle verwendeten Produkte erwähnt.
Wir sagen danke für die Inspiration, liebe Denise, und wünschen weiterhin viel Spaß beim Modeln!
  1. Weitere Treffen der Selbsthilfegruppe

… sind am 21. März, 18. April und 16. Mai – jeweils um 19 Uhr.