Posts mit dem Label Hautprobleme werden angezeigt. Alle Posts anzeigen
Posts mit dem Label Hautprobleme werden angezeigt. Alle Posts anzeigen

Donnerstag, 30. Juli 2020

Tipps von der Kosmetikerin ... und andere August-News

Ihr Lieben,

neu auf Skin-Picking.de findet ihr Hautpflege-Tipps einer Kosmetikerin. Aber das ist nicht die einzige Neuigkeit für den August! 

Hier die Inhaltsübersicht:
  1. Unsere nächsten Treffen
  2. Reale Treffen wieder ab September
  3. Hautpflege-Tipps von der Kosmetikerin
  4. Neue Studie mit Training für ein besseres Selbstbild
---

Aber hier erst mal ein Sommerbild aus einem Schrebergarten in der Nähe :-)

Sommerblume. Bild: Ingrid Bäumer

Zu 1. Unsere nächsten Treffen der Selbsthilfegruppe Skin Picking Köln


Wegen Corona treffen wir uns derzeit jede Woche online. Das nächste Treffen ist am kommenden Montag, 3. Juli, um 19 Uhr. Willkommen sind alle, die an Skin Picking oder Trichotillomanie leiden.
 
Hier die Erklärung, wie du zum Treffen kommst:

Gehe auf www.jitsi.org und dort auf den Button "See it in action! Start a new meeting!".
Dort gibst du den Namen der Videokonferenz ein: Beim nächsten Mal ist das "SP-Treffen_20_08_03" (genau so, am besten Copy-Paste, ohne Anführungsstriche natürlich ;-)). Dann musst du dem Programm noch erlauben, auf dein Mikrofon und die Kamera zuzugreifen - und schon bist du im Treffen. Probiere deine Technik am besten vorher einmal aus, damit es beim Treffen selbst dann klappt. Aus Erfahrung kann ich dir raten, dass dein WLan nicht das schlechteste sein sollte, sonst gibt es Probleme mit dem Ton. Setz dich also am besten mit deinem Laptop/Tablet/Smartphone möglichst nah an den Router.
 

Zu 2. Reale Treffen wieder ab September


Mit dem Ende der Sommerferienzeit wollen wir wieder zu den realen Treffen zurückkehren. Diese finden einmal im Monat statt, immer am dritten Montag eines Monats. Das nächste wäre dann also am 21. September um 19 Uhr. Bis dahin werden wir ein Hygienekonzept erstellen, um das Coronarisiko zu minimieren. Soweit es konkret wird, schicke ich dazu eine Info.

Die Online-Treffen bleiben aber erhalten: In jeder Woche, in der es kein reales Treffen gibt, sind wir online! Also in der Regel dreimal im Monat. So hat Corona mindestens einen positiven Effekt, denn die Online-Treffen gab es vorher nicht ...

Zu 3. Hautpflege-Tipps von einer Kosmetikerin


Es geschieht nicht oft, dass Kosmetikerinnen uns anschreiben, um Flyer für ihre Praxis zu erhalten. Genaugenommen ist es eigentlich noch nie geschehen - bis Angelika Schmitz sich letztens bei mir meldete. Die ausgebildete Kosmetikerin aus Kerpen (bei Köln) hat ein eigenes Studio und stellte fest, dass immer mehr ihrer Kundinnen ihre Haut krankhaft bearbeiteten. Sie recherchierte - und fand Skin-Picking.de. Ich ergriff gleich die Gelegenheit, sie nach Hautpflege-Tipps zu fragen. 

Das Ergebnis findet ihr hier im Interview: https://www.skin-picking.de/therapieformen/tipps-kosmetikerin/

Zu 4. Neue Studie mit Training für ein besseres Selbstbild


Skin Picking und Körperdysmorphe Störung gehen oft miteinander einher. Das heißt, viele Skin Picker haben auch ein Problem mit ihrem Aussehen: Sie finden sich hässlich oder entstellt, obwohl sie das gar nicht sind. Die Uni Wuppertal forscht viel zur Körperdysmorphen Störung und hat jetzt eine neue Studie an den Start gebracht. Darin geht es um Selbstwahrnehmung und wie man sie verbessern kann. Es sind noch Plätze frei. 

Das Plakat zur Studie. Bild: Uni Wuppertal

Dazu schrieb mir die Studienautorin Carmen Trimborn:

"Ich forsche an der Bergischen Universität Wuppertal im Masterstudiengang am Lehrstuhl klinische Psychologie unter Prof. Dr. Alexandra Martin und Dr. Katrin Schoenenberg zum Thema Körperdysmorphe Störung und aussehensbezogene Sorgen.
 
Die Uni hat damals die IMAGIN Studie mit dazugehörigem online Training veröffentlicht,
 
Nun soll die IMAGIN Studie im Kleinen weitergehen und einzelne Module daraus genau überprüft werden. Meine Masterarbeit beschäftigt sich nun mit einem dieser Module zur Verbesserung aussehensbezogener Sorgen, Körperbild, Selbstbild und depressiver Symptome unter dem Titel CHANGE - Du bist mehr als nur dein Aussehen!
 
Die CHANGE-Studie inklusive 1-wöchigem online Training ist ab sofort offen und benötigt noch Teilnehmer."

Ich empfehle eine Teilnahme - wann bekommt man schon die Chance eines kostenlosen Onlinetrainings zur Verbesserung der Selbstwahrnehmung? Bei Interesse schaut einfach auf der Website vorbei - dort gibt es mehr Infos.

So - das war's auch schon wieder. Ich wünsche einen schönen Restsommer! 🌞
Ingrid

Montag, 12. Oktober 2015

Zwang oder nicht? / Fünfjähriges der Selbsthilfegruppe

Skin Picking Newsletter Oktober 2015


Hallo zusammen!


  1. Unser nächstes Treffen – diesmal mit Bloggerin Jacqueline
  2. Viel über  Zwang, wenig zu Skin Picking: Rückblick DGZ-Tagung
  3. Vorschau: im November feiern wir Fünfjähriges!
  4. Weitere Treff-Termine

1. Unser nächstes Treffen - diesmal mit Bloggerin Jacqueline

Jacqueline, inzwischen gerade 18 geworden, ist die Heldin des wahrscheinlich ersten deutschen Fernsehbeitrags über Skin Picking, der Mitte August dieses Jahres gesendet wurde. Die Bloggerin sprach in dem RTL-Film ganz offen über ihre Hautprobleme und was sie dagegen tut.
Ein Foto von Jacqueline im September. Link zum Blog: http://bit.ly/1VO09AC
Nun kommt Jacqueline zu uns in die Selbsthilfegruppe, um zu berichten: Wie ist es ihr seither ergangen? Wie war das, vor der Kamera zu stehen? Wie haben ihre Familie, Freunde und Mitschüler reagiert? Und: Hilft ihr es ihr gegen Skin Picking, in der Öffentlichkeit zu stehen?

Ich bin gespannt und freue mich sehr auf ihren Besuch!

Termin unseres nächsten Treffens: 
Montag, 19.10.2015, 19 Uhr.
Ort: "gesundheitsladen", Venloer Straße 46, Erdgeschoss

Anfahrt mit den öffentlichen Verkehrsmitteln: Straßenbahn Haltestelle Hans-Böckler-Platz, S-Bahn Haltestelle Köln-West.
Ganz herzlich willkommen sind wie immer alle, die unter Skin Picking (Dermatillomanie, Acné Excoriée) leiden und alle, die unter Trichtotillomanie (krankhaftes Haare ausreißen) leiden! Außerdem auch Angehörige und Lebenspartner. 

2. Viel über Zwang, wenig zu Skin Picking: Rückblick DGZ-Tagung 

Ende September waren ich und A. auf der Tagung der Deutschen Gesellschaft Zwangserkrankungen (DGZ) in Prien am Chiemsee. Es war eine intensive Zeit mit vielen Erkenntnissen. Und da ich schon zum zweiten Mal auf der Tagung war, für mich auch ein freudiges Wiedersehen mit vielen bekannten Gesichtern.

Einziger Wermutstropfen: Die Tagung kreiste diesmal ausschließlich um Zwänge. Und diese sind nur sehr bedingt mit einer Zwangsspektrumsstörung wie Skin Picking vergleichbar. Zwar ist das Knibbeln und Kratzen an der Haut vom Gefühl her schon ziemlich zwanghaft. Aber es gibt große Unterschiede. 

Beispielsweise gilt als „Goldstandard“ der Therapie von Zwängen die Exposition. Diese Methode wird aber bei Skin Picking sehr selten angewandt. Und so haben wir viel erfahren darüber, wie man Zwänge behandeln kann - aber nicht, wie man Skin Picking angeht.
Mann, ist das schon hoch! Ich beim Üben in der Boulder-Halle.

Dennoch war die Tagung für uns sehr aufschlussreich: So habe ich bei einem Praxisworkshop „therapeutisches Klettern“ gelernt, wo genau die Unterschiede zwischen Skin Pickern und Zwangskranken liegen. Denn während wir Skin Picker beim Besuch eines Kletterparks wahrscheinlich vor allem Sorge darum hätten, dass jemand den Zustand unserer Haut bemerkt, sich ekelt und gemeine Sprüche bringt, stehen Zwangskranke ganz andere Ängste durch. 

Für Menschen mit Reinlichkeitszwängen wäre es beispielsweise fast schon ein unüberwindliches Hindernis, im Kletterpark die Knubbel an der Wand zufassen. Denn wer hat die nicht alles auch schon berührt?!!? Wahrscheinlich jemand mit AIDS oder einer anderen ansteckenden Krankheit … Sich solchen Ängsten zu stellen und sie allmählich zu überwinden, ist Ziel der Klettertherapie. Skin Picker ohne Zwangserkrankung können das nur schwer nachempfinden.

Dennoch ist therapeutisches Klettern auf jeden Fall gut für beide Gruppen: Man lernt zum Beispiel, anderen zu vertrauen, denn ein Partner sichert einen beim Aufstieg per Seil. Und man erkennt, wie wichtig es ist, den eigenen Körper und die eigenen Grenzen einzuschätzen. Eine tolle Sache!

Letztlich haben wir den meisten Gewinn aus dem Netzwerken gezogen, das am Rande des Treffens stattfand. Nun hoffen und erwarten wir, dass bei der nächsten DGZ-Tagung Zwangsspektrumsstörungen wie Skin Picking und Trichotillomanie wieder deutlich mehr zum Thema werden!

3. Vorschau: Fünfjähriges unserer Gruppe! 

Ihr Lieben, bald gibt es unsere Selbsthilfegruppe fünf Jahre. Kaum zu fassen! Ich freue mich riesig! Am Montag, 16. November, ist es so weit!

Zur Feier des ersten Jubiläums wollen wir uns ein schönes Essen gönnen – und deshalb jetzt die Frage an euch: Möchtet ihr auswärts dinieren, das heißt, einen Tisch im Restaurant buchen? Wenn ja, schickt mir bitte eine Mail (dermatillomanie@gmx.de) mit dem Text „essen gehen“ und, wenn ihr mögt, einen Restaurant-Vorschlag. 

Oder möchtet ihr lieber lauschig im gesundheitsladen futtern – in diesem Fall müsste jede/r selbst etwas zu essen und trinken zum Buffet beisteuern. Dann schickt mir bitte eine Mail an obige Adresse mit dem Text „lauschig futtern“ und einem Vorschlag, was ihr mitbringen wollt.


4. Weitere Treff-Termine


Immer am dritten Montag eines Monats um 19 Uhr.

Also: 16. November, 21. Dezember, 18. Januar




Das war's schon wieder! :D

Liebe Grüße vom Krätzchen!

Montag, 9. März 2015

Skin Picking Newsletter März 2015

Hallo zusammen!

Hier gibt's wieder aktuelle Informationen von der Selbsthilfegruppe Skin Picking.

Inhalt:
1. Unser nächstes Treffen: 16. März - mit Vortrag!
2. Buchliste aktualisiert
3. Aktivistin Angela Hartlin im Fernsehen
4. Finanzielle Förderung dieses Jahr
5. Vlog von Jacqueline: "Ich akzeptiere das."
6. Weitere Vorträge in diesem Jahr
7. Weitere Treff-Termine

--
1. Unser nächstes Treffen - mit Vortrag!

Termin für unser nächstes Treffen: Montag, 16. März, 19 Uhr.

Diesmal haben wir einen Vortrag - alle sind herzlich eingeladen zum Zuhören, es ist kostenlos. Vortragende ist Ingrid Marondel, Hypnotherapeutin und Heilpraktikerin für Psychotherapie. Sie wird berichten, welche Erfahrungen sie mit dem therapeutischen Einsatz von Hypnose bei Skin-Pickern gemacht hat.

Ich hoffe, die Plätze reichen - der Raum ist nicht besonders groß. Wird es zu eng, gehen wir nach "nebenan" (einfach dem Hinweiszettel folgen). Die Adresse: Venloer Straße 46, Erdgeschoss. Anfahrt mit den Öffentlichen: Aussteigen an der S-Bahn-Haltestelle Köln West oder der U-Bahn-Haltestelle Hans-Böckler-Platz.

--
2. Buchliste aktualisiert

Das war mal wieder nötig: Ich habe die Literaturliste auf skin-picking.de aktualisiert. Mit dabei ist jetzt auch dieses sehr empfehlenswerte auf Englisch:
 

http://www.skin-picking.de/buch-cd-tipps/bfrb-kbwv/
Buchtitel: What to Do When Bad Habits Take Hold

Es richtet sich eigentlich an Kinder, aber die vielen einfachen Übungen können auch Erwachsenen helfen, sich über ihr eigenes Verhalten klar zu werden und andere, bessere Verhaltensweisen an Stelle des Skin Pickings zu setzen.

--
3. Aktivistin Angela Hartlin im Fernsehen

Jeder Fernseh-Beitrag erhöht den Bekanntheitsgrad von Skin Picking - vor allem, wenn die kanatischen Vorkämpferin Angela Hartlin auftritt: Vorigen Freitag erschien ein sechseinhalbminütiges Special mit ihr in der populären amerikanischen Sendung "The Doctors".

https://www.youtube.com/watch?v=GS2KXkWv9jA
Zum Anschauen: Mitschnitt der Sendung auf Youtube.
Darin kommt auch eine Therapeutin zu Wort, die einen sehr wahren Satz sagt: "Wenn Betroffene keinen Therapeuten finden, der weiß, wie man mit Skin Picking umgeht, dann verlieren sie mit der Zeit die Hoffnung, irgendwann diese Störung zu besiegen." Je mehr Therapeuten wir haben, die bereit sind, sich Behandlungsmethoden gegen Skin Picking anzueignen, desto mehr Hoffnung für Betroffene.

--
4. Finanzielle Förderung in diesem Jahr

Bis Ende März müssen wir die Förder-Anträge an die Krankenkassen schicken, wenn wir in diesem Jahr noch spezielle Projekte vorhaben, die Geld kosten. Ich schlage vor:

- Zwei Mitglieder unserer Selbsthilfegruppe besuchen das Selbsthilfegruppen-Treffen der Deutschen Gesellschaft Zwangserkrankungen (DGZ). Es findet in diesem Jahr am 2. und 3. Mai in Hamburg statt, Gruppen aus ganz Deutschland lernen einander kennen und tauschen sich aus. Unsere Selbsthilfegruppe ist Mitglied in der DGZ (die Mitgliedschaft kostet übrigens 50 Euro im Jahr, dafür muss auch ein Förderantrag gestellt werden). Also: Zugfahrt, Unterkunft etc. wird sicherlich für zwei Personen auf ein paar hundert Euro hinauslaufen.
- Zwei Mitglieder unserer Selbsthilfegruppe besuchen die Tagung der DGZ zu Zwangserkrankungen und ähnlichen Störungen. Wir waren im vergangenen Herbst auf der Tagung (siehe Berichte in diesem Blog). Skin Picking und Trichotillomanie waren damals auch ein Thema und werden es in diesem Jahr noch mehr sein. Wir erhoffen uns viele neue Einsichten. Wahrscheinlich findet die Tagung im September im südlichen Bayern (Schön Klinik Roseneck) statt, kostet Tagungsgebühr und dauert drei Tage, so dass der Besuch dort noch teurer wird als das Selbsthilfegruppentreffen.
Wer Lust hat mitzufahren, meldet sich am besten jetzt schon bei mir!

Ich überschlage bis zum Treffen die Kosten und nehme gern weitere Projekt-Vorschläge von euch auf :)

--
5. Vlog von Jacqueline: "Ich akzeptiere das."

Die junge Bloggerin Jacqueline, die schon einen sehr persönlichen und spannenden Blog über ihr Leben mit Dermatillomanie betreibt, ist jetzt auch im Video zu sehen: Trotz Pickeln und aufgeknibbelten Stellen präsentiert sie sich ohne Scheu vor der Kamera.

Link zum Video: http://www.vidup.de/v/0wTT1/
"Es ist nur ein Teil von mir und ich akzeptiere das." Es gibt natürlich auch andere Tage voller Frust und Verzweiflung, berichtet Jacqueline in ihrem Blog. Toll, dass sie sich traut - so offen geht bisher kaum jemand im deutschsprachigen Raum mit Skin Picking um!

--
6. Weitere Vorträge in diesem Jahr - bitte vormerken!

Bereits zugesagt sind zwei weitere Vorträge:
- Montag, 20. April: "Welche Therapieformen eignen sich bei Skin Picking und wie finde ich möglichst stressfrei einen Therapieplatz?" - von Judith Dücomy, Psychotherapeutin.
- Montag, 21. September: "Der Einfluss der Ernährung auf die Haut aus Sicht der traditionellen chinesischen Medizin" - von Sabine Kakizaki, Heilpraktikerin und Ernährungsberaterin

Die Vorträge finden jeweils zu unseren regulären Gruppentreffen statt (19 Uhr, Venloer Straße 46). Da der Raum begrenzt ist, gilt: Wer rechtzeitig kommt, ist klar im Vorteil!

--
7. Weitere Treff-Termine zum Eintragen:

... immer am dritten Montag eines Monats, immer 19 Uhr:
20. April, 18. Mai, 15. Juni, 20. Juli, 17. August, 21. September, 19. Oktober, 16. November und 21. Dezember.

--
Liebe Grüße und einen schönen Frühlingsanfang! 
--
Permalink dieses Beitrags:
http://meine-haut.blogspot.com/2015/03/srchttpswf.html

Montag, 19. Januar 2015

"Es ist diese hilflose Wut"

Interview mit Monika Neumann-Justen, 64, Psychotherapeutin und Hautärztin, Bonn

Monika Neumann-Justen. (Bild: Ingrid Bäumer)
Frau Neumann-Justen, seit unserem ersten Interview sind knapp drei Jahre vergangen. Sie haben sich aus Ihrer Hautarztpraxis zurückgezogen, aber was hat sich in der Zwischenzeit im therapeutischen Bereich getan?

Monika Neumann-Justen: Ich habe viele Anfragen von Skin Pickern erhalten. Unser Gespräch hat mir viele schwierige, aber auch interessante Patientinnen beschert.

Wie viele Patienten mit Skin Picking sind denn bei Ihnen in Therapie?

Es sind knapp zehn Langzeit-Patienten. Ich arbeite tiefenpsychologisch, aber diese Patienten kommen nicht wie üblich einmal pro Woche, sondern alle zwei bis vier Wochen zur Behandlung. Meist sagen sie, es werde ihnen zu viel, es beeinträchtige sie im Alltag. Dadurch ergibt sich eine lange Dauer, aber bei einer moderaten Stundenzahl.

Wie wirken Skin Picker auf Sie? Was sind ihre Besonderheiten?

Gemeinsam ist ihnen ein enormes Kontrollbedürfnis. Meist funktionieren sie auch gut im Beruf, sind gesellschaftsfähig - trotz des Leidens, das ihr Skin Picking ihnen verursacht. Und ganz oft findet sich ein familiärer Hintergrund, der von traumatischen Erlebnissen geprägt ist: Erfahrungen von Gewalt bis hin zu sexuellen Übergriffen zwischen dem dritten und elften Lebensjahr, einer Phase, in der das Kind sich noch nicht wehren kann. Diese Menschen sind geprägt von Angst, die sie nicht spüren und die sich in hilflose Wut verwandelt hat. Diese Wut wird gegen die eigene Person gerichtet, zum Beispiel in Form von Skin Picking. Und ist das erst einmal über Jahre „eingeübt“, kommt definitiv ein Gewohnheitsfaktor hinzu.

In unserem ersten Gespräch sagten Sie, dass es manchen Menschen schwerfalle, Angst von Wut zu unterscheiden. Wie hängt das denn zusammen?

Wenn ein Kind Gewalt erlebt, hat es furchtbare Angst. Es erlebt Hilflosigkeit und Ausweglosigkeit. Damit einher geht aber auch das Gefühl großer Wut wegen der Ungerechtigkeit dieser Gewalt, oft genug durch die Menschen, die es am meisten liebt. Doch ein Kind ist nicht stark genug, um sich zu wehren und es erhält in seiner Hilflosigkeit keine Unterstützung. So entwickelt es Angst vor der eigenen Wut. Als Ventil, um Wut und Angst nicht zu fühlen, nutzt es Selbstverletzungen wie Skin Picking. Zum Glück kommt man in der Therapie recht leicht an diese Gefühle heran.

Gibt es bei allen eine Gewalt- oder Missbrauchsgeschichte?

Manchmal gibt es auch andere Gründe. Eine meiner Patientinnen wurde in ihrem Elternhaus extrem überbehütet, das reale Leben hat sie dann völlig überfordert. Skin Picking kann auch im Erwachsenenalter anfangen: Ein männlicher Patient, erhielt vor ein paar Jahren ein fremdes Organ transplantiert und muss lebenslang Medikamente nehmen, damit das Organ nicht abgestoßen wird. Er lehnt diese Medikamente ab, aber er hat keine Wahl. Auch er fühlt sich machtlos. So richtet er die Aggression gegen sich selbst und fügt sich Verletzungen zu. Es ist immer wieder diese hilflose Wut.

Wie gehen Sie therapeutisch an Skin Picking heran?

Ich arbeite tiefenpsychologisch, beziehe aber auch verhaltenstherapeutische Elemente ein. In der Therapie sehe ich Patienten als „Experten in eigener Sache“ - wir sind also zwei Experten, die zusammenarbeiten, damit es dem Patienten besser geht.

Welche Methoden haben sich als effizient erwiesen?

Um gegen den Gewohnheitsfaktor im Skin Picking an zu arbeiten, empfehlen sich durchaus verhaltenstherapeutische Mittel. Beispielsweise bitte ich die Patientin, mit ihren Fingerknöcheln über die Haut zu rubbeln statt mit den Nägeln zu kratzen, was die Haut aufreißt. Es gibt viele Möglichkeiten, den Knibbel-Impuls umzuleiten. Ihn zu unterdrücken, das funktioniert allerdings gar nicht.

Welche Möglichkeiten gibt es denn noch?

Wenn ein Patient neu zu mir kommt, probieren wir erst einige verhaltenstherapeutische Tricks. Zum Beispiel, statt knibbeln im Gesicht ein medizinisches Peeling verwenden, Chi-Gong-Kugeln in die Hand nehmen und rotieren lassen - um die Finger beschäftigt zu halten. Oder beim Abschminken Handschuhe anziehen, um erst gar nicht die Fingernägel einsetzen zu können. Oder den Badezimmerspiegel mit einer Folie abkleben, damit man die eigene Haut nicht mehr so genau darin sieht. In manchen Fällen hilft das schon.

Und wenn es nicht hilft?

Dann folgt die nächste Stufe: Ich versuche, den Menschen dazu zu bringen, dass er sich selbst mit seinem Verhalten akzeptiert. Dazu begeben wir uns auf eine Entdeckungsreise in seine Psyche: Was waren das für Situationen, in denen er diese hilflose Wut gespürt hat? Man muss das respektvoll ansprechen. Überhaupt: Das Allerwichtigste in der Behandlung ist Respekt. Denn Skin Picking fällt nicht vom Himmel, es ist eben nicht nur Spannungsabfuhr.

Und über die kindliche Wut zu sprechen, das funktioniert?

Natürlich nicht immer. Ein erster Erfolg ist erreicht, wenn ein Patient Trauer fühlen kann: Trauer um das, was ihm zugestoßen ist. Dann kann er das Knibbeln meist lassen. In Situationen mit hohem Druck fängt er aber erfahrungsgemäß wieder damit an. Und dann wird er wütend, hasst sich selbst. Dieser Hass jedoch steigert nur das Skin Picking. Deshalb ist es ganz wichtig, dass Patienten lernen, gnädig mit sich selbst zu sein. Und sich trauen, genau hinzuschauen: Was hat mich wieder zum Knibbeln bewegt?

Was halten Sie davon, mit Medikamenten den Knibbeldrang zu vermindern?

Medikamente sind meiner Meinung nach in der Regel nicht hilfreich. Verschreibungen werden aber zunehmen, weil Skin Picking im DSM-5 unter „Zwangsstörungen und Ähnliche“ eingeordnet wird. Bei Zwangsstörungen werden von Psychiatern zum Beispiel selektive Serotonin- Wiederaufnahme-Hemmer oder trizyklische Antidepressiva eingesetzt. Diese Medikamente machen bei Skin Pickern eher keinen Sinn. Der Patient funktioniert dann vielleicht vordergründig besser in seinem sozialen Umfeld, aber es wird schwerer, an die Ursachen der Störung heranzukommen.

Sie sprachen das DSM-5 an, das Diagnosemanual der Amerikanischen Psychiatrischen Association (APA). Es gilt als Trendsetter für Europa und viele Skin Picker sind froh, dass das, was ihnen Leiden verursacht, endlich als eigenständiges Störungsbild anerkannt ist. Sie finden es aber anscheinend nicht so hilfreich – warum?

Ich warne vor der Einordnung in die Kategorie „Zwangsstörungen und Verwandte“. Natürlich hat Skin Picking etwas Zwanghaftes. Aber Zwang ist allgegenwärtig, bei vielen psychischen Erkrankungen. Er dient der Abwehr unerwünschter Gefühle wie Angst und Kontrollverlust. Nur weil jemand einen Zwang entwickelt hat, leidet er also noch lange nicht unter einer Zwangserkrankung. Hier wird Missverständnissen Tür und Tor geöffnet.

Wo wäre Skin Picking denn besser aufgehoben?

Vorher galt Skin Picking als Impulskontrollstörung - und dahin passt es meiner Meinung nach auch viel besser. Und es ist eine so himmlisch unverständliche Diagnose: Sie stigmatisiert die Patienten nicht so sehr. Zwangsstörungen dagegen gelten als schwer therapierbar. Ein Patient, bei dem eine Zwangsstörung diagnostiziert wird, fällt gleich in eine prognostisch ungünstige Gruppe.

Und was bedeutet das für den Betroffenen?

Er findet vielleicht keinen Therapeuten, weil die Behandlung von Zwangsstörungen bei Therapeuten als anstrengend und nur mäßig erfolgversprechend gilt. Noch schlimmer wird es, wenn ein Arzt oder Psychologe einem Patienten attestiert, er hätte eine „zwanghafte Persönlichkeitsstörung“. Denn die gilt als noch schwerer therapierbar. Skin Picker haben jedoch in den meisten Fällen gar keine so schwerwiegende Störung. Die Einsicht in die eigene Störung unterscheidet Skin Picker deutlich von Menschen mit Persönlichkeitsstörungen. Meistens funktionieren sie ja auch sehr gut im beruflichen Umfeld. Wie Sie sehen: Es gibt Diagnosen, die dem Patienten mehr schaden als nützen.

Warum haben dann die Autoren des DSM-5 Skin Picking dann Ihrer Meinung nach in der Nähe bei den Zwangsstörungen untergebracht?

Hier sprechen Sie ein ganz heißes Eisen an. Besonders in Europa gibt es Kritik am DSM-5: Viele der maßgeblichen Autoren sollen der Pharma-Industrie nahestehen, forschen beispielsweise für Pharmafirmen oder erhalten Vortragshonorare. Europäische Psychotherapeuten sehen die Gefahr, dass immer mehr Menschen Medikamente erhalten, wenn im DSM-5 die Kategorie der Zwangsstörungen so sehr ausgeweitet wird: Zur Behandlung werden dann ja fast regelhaft Psychopharmaka empfohlen.

Permalink dieses Blogposts:
http://meine-haut.blogspot.com/2015/01/es-ist-diese-hilflose-wut.html

Dienstag, 13. Januar 2015

Skin Picking Newsletter Januar 2015

Frohes neues Jahr allerseits! :)

Inhalt:
  1. Unser nächstes Treffen
  2. Bitte macht mit! Studie zur Diagnose von Skin Picking
  3. "Mein Leben mit Skin Picking" - tolles Blog einer 17-Jährigen
  4. Geplante Aktivitäten für 2015
  5. Artikel über Skin Picking im "Ärzteblatt"
  6. Weitere Treff-Termine
--
  1. Das nächste Treffen unserer Selbsthilfegruppe ist am
Montag, 19. Januar 2015
19 Uhr
im "gesundheitsladen köln", Venloer Straße 46, Erdgeschoss

Leicht erreichbar mit Stadtbahn-Linie 5 (Haltestelle Hans-Böckler-Platz) und per S-Bahn (Haltestelle Bahnhof West).
Eingeladen sind wie immer alle von Dermatillomanie (Skin Picking, Acné excoriée) und Trichotillomanie Betroffenen. <3

--
  1. Bitte macht mit: Fragebogen zur Diagnose von Skin Picking!

    Christina Gallinat studiert Psychologie an der Universität Heidelberg. Für ihre Masterarbeit hat sie sich einen englischsprachigen Diagnose-Fragebogen für Skin Picking vorgenommen: Sie untersucht, ob man ihn für Deutschland übernehmen kann. Dazu hat sie den Fragebogen übersetzt und zum anonymen Ausfüllen ins Netz gestellt. Je mehr Menschen ihn ausfüllen, umso aussagekräftiger sind die Ergebnisse!

    Link zum Fragebogen: https://www.soscisurvey.de/HautundWohlbefinden/

    Im zweiten Schritt wird gefragt, wie sinnvoll der Fragebogen ist und ob er in der praktischen Arbeit nützt.
    Das Ausfüllen dauert 10 bis 15 Minuten.
    Und hier geht's zum Fragebogen: https://www.soscisurvey.de/HautundWohlbefinden
--
  1. "Mein Leben mit Skin Picking" - tolles Blog
"Ich habe mich getraut!" Jacqueline ist stolz auf sich, denn sie ist ungeschminkt ins Theater gegangen. In ihrem Blog "Mein Leben mit Skin Picking" berichtet die junge Frau von ihren Erlebnissen.
Profilfoto von Jacqueline. Link zum Blog: http://mein-leben-mit-skinpicking.blogspot.de/
Das macht Mut und ist sehr lesenswert!

--
  1. Geplante Aktivitäten der Selbsthilfegruppe für 2015

    Ich freue mich, dass ich in diesem Jahr so viele Anregungen erhalten habe – Und hier sind die Vorschläge:
    - Vortrag einer Hypnotherapeutin – was kann Hypnose bei Skin Picking leisten?
    - Vortrag einer Ernährungsberaterin – hängen Hautbild und Ernährung zusammen?
    - Vortrag einer Hautärztin: Was sind die körperlichen Aspekte von Skin Picking, welche Hautpflege empfhiehlt sie, was kann man mit Medikamenten erreichen?
    - Vortrag einer Therapeutin über die "Bürokratie" rund um Psychotherapie: Welche unterschiedlichen Therapieformen gibt es, welche davon sind für Skin Picking besonders geeignet, wie verläuft die nervenaufreibende Therapeutensuche möglichst kurz und stressfrei?
Ob wir das alles in diesem Jahr schaffen, weiß ich nicht – aber die Themen bleiben ja auch 2016 aktuell ;) Wenn Termine gesetzt sind, erfahrt ihr es hier im Newsletter.

Vielen Dank an alle, die mitgemacht haben!

--
  1. Artikel im Ärzteblatt über Skin Picking
Je mehr Fachleute über Skin Picking erfahren, desto besser für Betroffene. Deshalb ist es sehr erfreulich, dass das "Ärzteblatt" einen langen Artikel über Skin Picking in seiner Dezemberausgabe gebracht hat. Auch wenn er nicht ganz aktuell ist: Die Autorin ordnet Skin Picking den Impulskontrollstörungen zu. Es fehlt jeder Hinweis darauf, dass Skin Picking im amerikanischen Diagnosemanual DSM-5 inzwischen unter "Zwangsstörungen und Verwandte" einsortiert ist – ob zurecht oder nicht, ist dann noch mal eine andere Frage.

Hier der Link zum Text:  http://www.aerzteblatt.de/archiv/165551

--
  1. Weitere Treff-Termine der Selbsthilfebgruppe – zum Eintragen in den Kalender:
    Montag, 16. Februar, 19 Uhr
    Montag, 16. März, 19 Uhr
    Montag, 20. April, 19 Uhr
--
So, das war's schon wieder!
Einen schönen Start in 2015 wünscht euch
das Krätzchen

Permalink dieses Posts:

Montag, 8. Dezember 2014

Skin Picking Newsletter Dezember 2014

Selbsthilfegruppe Skin Picking Köln, Newsletter #53, Dezember 2014

Hallo zusammen! :)

Inhalt:
  1. Unser nächstes Treffen
  2. Aufruf: Buchprojekt
  3. Rückblick: "Ihr seid mutig" – unsere SHG bei einer Fortbildung für Medizinische Fachangestellte
  4. Pläne für kommendes Jahr – Ideensammlung!
  5. Weitere Treff-Termine
--
  1. Unser nächstes Treffen ist am
Montag, 15. Dezember, 19 Uhr
im "gesundheitsladen", Venloer Straße 46, Erdgeschoss.

Der Treffpunkt ist leicht mit den Öffentlichen zu erreichen: U-Bahn-Haltestelle "Hans-Böckler-Platz" und S-Bahn-Haltestelle "Köln West", dann nur 1-2 Minuten Fußweg.

Eingeladen sind wie immer alle, die an Dermatillomanie oder Trichotillomanie leiden! :)
--
  1. Aufruf: Buchprojekt!
Ein paar von euch wissen es schon, aber jetzt ist es an der Zeit, das Ganze an eine etwas größere Glocke zu hängen: Jawoll, wir planen ein Buch über Skin Picking – von Betroffenen für Betroffene! Herausgeberin/Autorin bin ich, Co-Autorin Barbara Schubert (einige kennen sie sicherlich schon als Therapeutin).

Ein wichtiger Teil des Buches sind Geschichten von Betroffenen – über ihr Leben mit Skin Picking. Vielleicht kennt ihr "Project Dermatillomania – the Stories Behind Our Scars" (siehe Link: http://www.goodreads.com/book/show/20959902-project-dermatillomania). Das Buch ist vor ein paar Monaten erschienen. Wir wollen auch, wie in diesem Buch, Betroffene sprechen lassen. Nicht nur durch Worte, sondern auch durch Bilder!

Buchtitel "The Stories Behind Our Scars" Bild: PR
Daher hier ein zweifacher Aufruf:
  • Wir haben schon viele Geschichten von Menschen zwischen 25 und 50. Was wir noch brauchen, ist ein Beitrag von einem jungen Menschen zwischen 15 und 20. Außerdem sind Geschichten von Männern hochwillkommen, da bisher unterrepräsentiert!
  • Wir sind auf der Suche nach Bildern, die einen kreativen Umgang mit Skin-Picking zeigen. Das dürfen ruhig Fotos sein, auf denen Pickel zu sehen sind – wenn sie in einen Zusammenhang gebracht werden. Als Beispiel und Inspiration verlinke ich hier Lilis Beiträge auf meiner Webseite: http://www.skin-picking.de/%C3%BCber-skin-picking/fotos/
Sämtliche Beiträge werden selbstverständlich auf Wunsch anonymisiert! Wir brauchen nur ein Pseudonym der/des Einsendenden sowie Infos zu seinem/ihrem Alter und ungefähren Wohnort.

Bitte schicke deine Geschichte/ deine Bilder an diese Adresse: dermatillomanie@gmx.de Das ist auch die Adresse, falls du dazu noch Fragen hast.
Vielen Dank! :)
--
  1. Rückblick: "Ihr seid mutig" - unsere Selbsthilfegruppe bei einer Fortbildung für Medizinische Fachangestellte
Nicht nur der Arzt kann helfen – auch medizinische Fachangestellte (MFA – früher "Sprechstundenhilfen" genannt) können ein offenes Ohr für Patienten haben. Und vielleicht haben sie sogar Gelegenheit, Patienten in vertraulichen Situationen auf das Angebot von Selbsthilfegruppen hinzuweisen.
Das ist die Idee einer Fortbildungsveranstaltung für MFA, die in der Selbsthilfekontaktstelle Köln * Mitte November stattfand. Hier hatten Selbsthilfegruppen Gelegenheit, sich medizinischem Fachpersonal vorzustellen – die nutzte ich natürlich gerne! Mit dabei war ein sehr netter Kollege von der Kölner Selbsthilfegruppe "Soziale Ängste".
Zunächst wurde erklärt, was psychische Störungen sind. Dann stellte Claudia Daubenbüchel von der Selbsthilfe-Kontaktstelle mit Hilfe eines Interviews mit uns dar, was Selbsthilfe ist und wie sie konkret abläuft. Keine von den Fachangestellten kannte Skin Picking, viele waren erstaunt, dass es so eine Störung gibt. Deshalb erklärte ich es genauer. Jede MFA bekam außerdem einen Flyer unserer Selbsthilfegruppe. Da es über 30 Teilnehmerinnen waren, haben wir hier eine enorme Aufklärungsquote!
Es gab aber auch durchaus kritische Fragen von den MFA, zum Beispiel fragte eine, die in einer psychiatrischen Praxis arbeitet: "Wie soll ich den Patienten eine Selbsthilfegruppe schmackhaft machen, wenn sie noch nicht einmal das Angebot annehmen, in Gruppentherapie zu gehen?" Ich antwortete, dass es bei Selbsthilfegruppen keine Wartelisten gibt, dass sich Betroffene hier unter Gleichen befinden und dass sie oft zum ersten Mal in ihrem Leben mit Menschen sprechen, die ihre Situation völlig verstehen können. Außerdem können sie hier selber aktiv werden und so aus ihrer Opferrolle herauskommen.
Zum Schluss dankten uns die MFA, dass wir den Mut hatten, so offen über unsere psychische Störung zu reden.
Im Januar wird die Veranstaltung mit anderen Teilnehmern wiederholt, ich werde dann wohl noch
mal hingehen und über unsere SHG aufklären. Es sei denn, jemand anders möchte – ich geb den Job auch gerne ab! Bei Interesse bitte unter dermatillomanie@gmx.de melden – die Veranstaltung ist am 28. Januar nachmittags 15 bis 18 Uhr.
--
  1. Pläne fürs kommende Jahr – Ideensammlung!
Es wird wieder Zeit, finanzielle Förderung für unsere Selbsthilfegruppe zu beantragen. Wenn ihr Wünsche und Ideen habt, was wir im kommenden Jahr Außergewöhnliches machen könnten, meldet euch bitte! Ein Vorhaben ist schon in Planung: Eine Hypnotherapeutin wird uns besuchen und berichten, wie sie mit Hypnose gegen Skin Picking arbeitet.
Weitere Ideen sind herzlich willkommen! :)
--
Weitere Treff-Termine zum Abspeichern:
19. Januar, 16. Februar, 16. März
... immer am dritten Montag eines Monats, immer 19 Uhr
--
So, das war's schon wieder!
Eine schöne Weihnachtszeit wünscht euch
Ingrid

Permalink dieses Beitrags: