Montag, 9. März 2015

Skin Picking Newsletter März 2015

Hallo zusammen!

Hier gibt's wieder aktuelle Informationen von der Selbsthilfegruppe Skin Picking.

Inhalt:
1. Unser nächstes Treffen: 16. März - mit Vortrag!
2. Buchliste aktualisiert
3. Aktivistin Angela Hartlin im Fernsehen
4. Finanzielle Förderung dieses Jahr
5. Vlog von Jacqueline: "Ich akzeptiere das."
6. Weitere Vorträge in diesem Jahr
7. Weitere Treff-Termine

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1. Unser nächstes Treffen - mit Vortrag!

Termin für unser nächstes Treffen: Montag, 16. März, 19 Uhr.

Diesmal haben wir einen Vortrag - alle sind herzlich eingeladen zum Zuhören, es ist kostenlos. Vortragende ist Ingrid Marondel, Hypnotherapeutin und Heilpraktikerin für Psychotherapie. Sie wird berichten, welche Erfahrungen sie mit dem therapeutischen Einsatz von Hypnose bei Skin-Pickern gemacht hat.

Ich hoffe, die Plätze reichen - der Raum ist nicht besonders groß. Wird es zu eng, gehen wir nach "nebenan" (einfach dem Hinweiszettel folgen). Die Adresse: Venloer Straße 46, Erdgeschoss. Anfahrt mit den Öffentlichen: Aussteigen an der S-Bahn-Haltestelle Köln West oder der U-Bahn-Haltestelle Hans-Böckler-Platz.

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2. Buchliste aktualisiert

Das war mal wieder nötig: Ich habe die Literaturliste auf skin-picking.de aktualisiert. Mit dabei ist jetzt auch dieses sehr empfehlenswerte auf Englisch:
 

http://www.skin-picking.de/buch-cd-tipps/bfrb-kbwv/
Buchtitel: What to Do When Bad Habits Take Hold

Es richtet sich eigentlich an Kinder, aber die vielen einfachen Übungen können auch Erwachsenen helfen, sich über ihr eigenes Verhalten klar zu werden und andere, bessere Verhaltensweisen an Stelle des Skin Pickings zu setzen.

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3. Aktivistin Angela Hartlin im Fernsehen

Jeder Fernseh-Beitrag erhöht den Bekanntheitsgrad von Skin Picking - vor allem, wenn die kanatischen Vorkämpferin Angela Hartlin auftritt: Vorigen Freitag erschien ein sechseinhalbminütiges Special mit ihr in der populären amerikanischen Sendung "The Doctors".

https://www.youtube.com/watch?v=GS2KXkWv9jA
Zum Anschauen: Mitschnitt der Sendung auf Youtube.
Darin kommt auch eine Therapeutin zu Wort, die einen sehr wahren Satz sagt: "Wenn Betroffene keinen Therapeuten finden, der weiß, wie man mit Skin Picking umgeht, dann verlieren sie mit der Zeit die Hoffnung, irgendwann diese Störung zu besiegen." Je mehr Therapeuten wir haben, die bereit sind, sich Behandlungsmethoden gegen Skin Picking anzueignen, desto mehr Hoffnung für Betroffene.

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4. Finanzielle Förderung in diesem Jahr

Bis Ende März müssen wir die Förder-Anträge an die Krankenkassen schicken, wenn wir in diesem Jahr noch spezielle Projekte vorhaben, die Geld kosten. Ich schlage vor:

- Zwei Mitglieder unserer Selbsthilfegruppe besuchen das Selbsthilfegruppen-Treffen der Deutschen Gesellschaft Zwangserkrankungen (DGZ). Es findet in diesem Jahr am 2. und 3. Mai in Hamburg statt, Gruppen aus ganz Deutschland lernen einander kennen und tauschen sich aus. Unsere Selbsthilfegruppe ist Mitglied in der DGZ (die Mitgliedschaft kostet übrigens 50 Euro im Jahr, dafür muss auch ein Förderantrag gestellt werden). Also: Zugfahrt, Unterkunft etc. wird sicherlich für zwei Personen auf ein paar hundert Euro hinauslaufen.
- Zwei Mitglieder unserer Selbsthilfegruppe besuchen die Tagung der DGZ zu Zwangserkrankungen und ähnlichen Störungen. Wir waren im vergangenen Herbst auf der Tagung (siehe Berichte in diesem Blog). Skin Picking und Trichotillomanie waren damals auch ein Thema und werden es in diesem Jahr noch mehr sein. Wir erhoffen uns viele neue Einsichten. Wahrscheinlich findet die Tagung im September im südlichen Bayern (Schön Klinik Roseneck) statt, kostet Tagungsgebühr und dauert drei Tage, so dass der Besuch dort noch teurer wird als das Selbsthilfegruppentreffen.
Wer Lust hat mitzufahren, meldet sich am besten jetzt schon bei mir!

Ich überschlage bis zum Treffen die Kosten und nehme gern weitere Projekt-Vorschläge von euch auf :)

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5. Vlog von Jacqueline: "Ich akzeptiere das."

Die junge Bloggerin Jacqueline, die schon einen sehr persönlichen und spannenden Blog über ihr Leben mit Dermatillomanie betreibt, ist jetzt auch im Video zu sehen: Trotz Pickeln und aufgeknibbelten Stellen präsentiert sie sich ohne Scheu vor der Kamera.

Link zum Video: http://www.vidup.de/v/0wTT1/
"Es ist nur ein Teil von mir und ich akzeptiere das." Es gibt natürlich auch andere Tage voller Frust und Verzweiflung, berichtet Jacqueline in ihrem Blog. Toll, dass sie sich traut - so offen geht bisher kaum jemand im deutschsprachigen Raum mit Skin Picking um!

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6. Weitere Vorträge in diesem Jahr - bitte vormerken!

Bereits zugesagt sind zwei weitere Vorträge:
- Montag, 20. April: "Welche Therapieformen eignen sich bei Skin Picking und wie finde ich möglichst stressfrei einen Therapieplatz?" - von Judith Dücomy, Psychotherapeutin.
- Montag, 21. September: "Der Einfluss der Ernährung auf die Haut aus Sicht der traditionellen chinesischen Medizin" - von Sabine Kakizaki, Heilpraktikerin und Ernährungsberaterin

Die Vorträge finden jeweils zu unseren regulären Gruppentreffen statt (19 Uhr, Venloer Straße 46). Da der Raum begrenzt ist, gilt: Wer rechtzeitig kommt, ist klar im Vorteil!

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7. Weitere Treff-Termine zum Eintragen:

... immer am dritten Montag eines Monats, immer 19 Uhr:
20. April, 18. Mai, 15. Juni, 20. Juli, 17. August, 21. September, 19. Oktober, 16. November und 21. Dezember.

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Liebe Grüße und einen schönen Frühlingsanfang! 
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Permalink dieses Beitrags:
http://meine-haut.blogspot.com/2015/03/srchttpswf.html

Mittwoch, 11. Februar 2015

Achtung, Korrektur!

Sorry für den Fehler: 

Der Vortrag von Ingrid Marondel
"Wie kann Hypnotherapie bei Skin Picking helfen?"
 
findet nicht erst am 23. März statt, sondern bereits am Montag, 16. März, 19 Uhr.
Ort: wie gehabt der gesundheitsladen Köln, Venloer Straße 46.

Ingrid Marondel, Heilpraktikerin für Psychotherapie und Hypnotherapeutin. Bild: www.praxis-marondel.de

Dienstag, 10. Februar 2015

Skin Picking Newsletter Februar 2015

Hallo zusammen!

Diesmal haben wir so viele interessante Neuigkeiten, dass sie locker für drei Newsletter reichen würden. Dabei findet im Februar nicht mal ein Selbsthilfegruppen-Treffen statt (Schuld ist der Karneval)!

Doch hier die Einzelheiten:

  1. Das nächste Treffen: erst im März!
  2. Vortrag: Wie kann Hypnotherapie bei Skin Picking helfen?
  3. "Kratzen wie im Wahn: Artikel in der "Rheinischen Post Online"!
  4. RTL sucht Skin Picker für einen TV-Beitrag
  5. Filmstudentinnen suchen Skin Picker für ein Kurzvideo
  6. Vortrag: Welche Therapieformen eignen sich bei Skin Picking und wie finde ich möglichst stressfrei einen Therpapieplatz?
  7. Vortrag: Der Einfluss der Ernährung auf die Haut nach der Traditionellen Chinesischen Medizin
  8. Aus gegebenem Anlass: Bein zeigen bei Karneval!
  9. Weitere Treff-Termine 
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  1. Unser nächstes Treffen


    Es findet erst im März statt, denn an unserem regulären Treff-Termin (dem 3. Montag im Monat) ist in diesem Februar Rosenmontag! Wir sehen uns also erst wieder am

Montag, 16. März, 19 Uhr im "gesundheitsladen Köln", Venloer Straße 46, Erdgeschoss.

Herzlich eingeladen sind wie immer alle von Skin Picking und Trichotillomanie Betroffenen.

Anfahrt: am besten per Rad oder mit den öffentlichen Verkehrsmitteln, denn die Haltestellen sind ganz in der Nähe und mit Parkplätzen is' schlecht! ;-) S-Bahn-Haltestelle "Köln West", U-Bahn-Haltestelle "Hans-Böckler-Platz".

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2. Vortrag: "Wie kann Hypnotherapie bei Skin Picking helfen?"

Zu unserem regulären März-Treffen am Montag, 23.3., habe ich Ingrid Marondel eingeladen. Die Heilpraktikerin für Psychotherapie hat ihre Praxis in Leopoldshöhe in der Nähe von Bielefeld.

Ingrid Marondel, Heilpraktikerin für Psychotherapie und Hypnotherapeutin. Bild: www.praxis-marondel.de
Ingrid Marondel ist darauf spezialisiert, Skin Picker mit Hypnotherapie zu behandeln. In ihrem Vortrag wird sie uns berichten, wie das funktioniert und was das bringt. Danach dürfen wir sie gerne mit Fragen löchern. :)

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3. "Kratzen wie im Wahn": Artikel in der Rheinischen Post Online!
Völlig unerwartet berichtete die Rheinische Post Anfang Februar in ihrer Online-Ausgabe über Skin Picking. 

Screenshot vom RP-Online-Artikel. Link: http://bit.ly/1KItxTf
Hier der Link zum Artikel: http://www.rp-online.de/leben/gesundheit/medizin/hautkrankheiten/skin-picking-kratzen-wie-im-wahn-bei-unbekannter-psychokrankheit-aid-1.4811959

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4. RTL sucht Skin Picker für einen TV-Beitrag

Der Artikel der Rheinischen Post hat das Fernsehen auf uns aufmerksam gemacht. Wenige Tage später meldete sich eine Frau von der TV-Produktionsfirma M.E.Works bei mir. Sie suchen einen Protagonisten für einen Fernsehbeitrag. Vielleicht fühlt sich ja jemand von euch angesprochen?

Hier kopiere ich euch die Mail der Dame (Nadin Rabaa) in den Newsletter:

Sehr geehrte Frau Bäumer,

wir sind eine TV-Produktionsfirma aus Köln und erstellen unter anderem Beiträge für das RTL-Mittagsmagazin. Ich bin über ein Onlinemedium auf das Thema „Skin Picking“ aufmerksam geworden und so auf Ihre Website.

Bisher habe ich noch nie etwas von dieser Erkrankung gehört, dementsprechend groß ist mein Interesse am Thema. Deshalb würde ich gerne unverbindlich anfragen, ob eventuell Interesse daran besteht, einen Beitrag zu „Skin Picking“ zu drehen.

Vielleicht ist einer der Teilnehmer der Selbsthilfegruppe dazu bereit, mit uns über das Thema zu sprechen; gerne auch eine Person, die es geschafft hat, sich aus dem Teufelskreis herauszuwinden.

Der Beitrag könnte im Rahmen einer Reportage stattfinden, die die Person in den Mittelpunkt stellt – er ist nicht dazu gedacht, den Betroffenen zu diffamieren, falsch darzustellen oder ähnliches.

Vorstellbar wäre ebenfalls, den Protagonisten im Rahmen des Formats „In eigenen Worten“ sprechen zu lassen, hier erzählt er seine Geschichte selbst. Unter dem Link finden Sie einen beispielhaften Beitrag für unsere Reihe „In eigenen Worten“. Ich hoffe, das gibt Ihnen eine Vorstellung, wie wir das Thema aufarbeiten könnten.

Ich würde mich freuen, wenn Sie uns eventuell einen Kontakt vermitteln könnten und wir gemeinsam auf das Thema aufmerksam machen können. Gerne können wir aber im Voraus auch generell noch einmal zur Thematik telefonieren.

Bei Rückfragen melden Sie sich gerne unter der Tel.: 0221 / 47 44 18 272 oder per Mail.

Herzliche Grüße aus Köln-Mülheim, Nadin Rabaa

TEL: 0221 474418-272
FAX: 0221 474418-290

nadin.rabaa@meworks.tv 

www.meworks.tv

Wir (die Selbsthilfegruppe) haben Interesse daran, Skin Picking bekannt zu machen – vor allem, damit Betroffene mehr Verständnis finden. Wenn du dir vorstellen könntest, bei der Doku mitzumachen, aber Befürchtungen hast (weil es ja schließlich keine kleine Sache ist, sich mit so einem Thema zu präsentieren), schick mir eine Mail über die im Profil angegebene Email-Adresse – ich begleite dich gerne zu den Gesprächen mit der Produktionsfirma und unterstütze dich, wo es nur geht. :)

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  1. Filmstudentinnen suchen Skin Picker für ein Kurzvideo


Kurz darauf erreichte mich über unsere Facebook-Seite die Nachricht einer Filmstudentin:
Hallo Leute,
da das Skinpicking mittlerweile immer mehr Menschen betrifft, aber dem Ganzen trotzdem kaum Beachtung geschenkt wird, haben wir, Mona und Laura (beide Kunststudentinnen hier in Köln), es uns zur Aufgabe gemacht, darüber ein Kurzvideo zu drehen, welches sich das Thema zu Herzen nimmt.
Aus diesem Grund suchen wir eine Person, egal wie alt, ob männlich oder weiblich, die Lust hätte, uns ein wenig darüber zu erzählen und sich von uns filmen lässt.
Wir freuen uns über Deine Nachricht!
Liebste Grüße
Laura und Mona (Kontakt: laura.schleder@gmail.com)
Auch hier gilt, was ich oben für die TV-Produktion geschrieben habe: Ich stehe dir gern zur Seite und unterstütze dich bei dem Dreh.

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6. Vortrag: Welche Therapieformen eignen sich bei Skin Picking und wie finde ich möglichst stressfrei einen Therapieplatz?

Zu unserem regulären Gruppentreffen im April (Montag, 20. April) habe ich eine Kölner Psychotherapeutin eingeladen, die auf Skin Picking spezialisiert ist: Judith Dücomy

Psychotherapeutin Judith Dücomy. Bild: http://bit.ly/1DAxucC
Sie wird uns berichten, welche Formen von Psychotherapie bei Skin Picking helfen können. Und vor allem: Wie der Klient/die Klientin möglichst leicht und stressfrei einen Therapieplatz findet – auch bei einem Therapeuten, der, wie sie, im Erstattungsverfahren arbeitet.

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  1. Vortrag: Der Einfluss der Ernährung auf die Haut aus Sicht der Traditionellen Chinesischen Medizin


Jetzt schon notieren: Zu unserem regulären Gruppentreffen am Montag, 21. September, habe ich die Kölner Heilpraktikerin und Ernährungsberaterin Sabine Kakizaki eingeladen. Ihr Ansatz basiert auf der Traditionellen Chinesischen Medizin. 

Heilpraktikerin und Ernährungberaterin Sabine Kakizaki. Bild: praxis-kakizaki.de
Danach können bestimmte Hautkrankheiten auf körperliche und seelische Zustände von Ungleichgewicht hindeuten. Durch Ernährung hat man sowohl die Möglichkeit, das Hautbild zu verbessern als auch das Gleichgewicht wieder herzustellen. Interessantes, aber auch umstrittenes Thema! Ich freue mich auf einen spannenden Vortrag und eine rege Diskussion.

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  1. Aus gegebenem Anlass: Bein zeigen bei Karneval!


In ein paar Tagen tritt die jecke Zeit in ihre heiße Phase. In meinem Blog habe ich beschrieben, wie auch Skin Picker nach Herzenslust mitfeiern können! :)))

Gehören zu meinem Outfit: Strümpfe "Bloody". Bild: Ingrid Bäumer
 Hier geht's zum Blogpost: http://www.meine-haut.blogspot.de/2015/01/karneval.html

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    9. Weitere Treff-Termine


Die weiteren Treff-Termine in diesem Jahr zum Notieren:

20. April, 18. Mai, 15. Juni, 20. Juli, 17. August, 21. September, 19. Oktober, 16. November und 21. Dezember,

jeweils 19 Uhr.

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So, und jetzt feiert schön!
Liebe Grüße,
Ingrid


Du hast Anregungen, Fragen, Kritik, willst den Newsletter abbestellen? Dann sende eine Mail an dermatillomanie@gmx.de 

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Freitag, 23. Januar 2015

Bein zeigen an Karneval!

Die Zeit des Straßenkarnevals naht. Vor allem im Rheinland heißt es bald: mitmachen oder sich verkriechen. Doch für Skin Picker, die sich im Alltag meist verkriechen, kann Karneval eine der seltenen Gelegenheiten sein, raus zu gehen und im hellen Tageslicht zu feiern. 

Das ist mir letztens aufgefallen, als ich ein Kostüm für Halloween suchte. In einem Geschäft für Karnevalsbedarf - das ebenso auf Halloween spezialisiert ist - entdeckte ich dies: blutbeschmierte weiße Strümpfe, die bis übers Knie reichen! 

Nylonstrümpfe "Bloody" - damit kann ein Skin Picker zu Karneval Bein zeigen! Bild: Bäumer
An Karneval schlüpfen viele in Verkleidungen, die etwas darstellen, das sie gar nicht sind. Dabei wird das Dargestellte zugleich parodiert. Beispiel: Ein Mann verkleidet sich nicht als normale Frau, sondern gleich besonders sexy als Vamp. Oder eine Frau geht nicht nur als Krankenschwester, sondern als "sexy Krankenschwester des Grauens", zeigt viel Haut und Blut. 

Die saisonal bedingte Verrücktheit gibt mir die Gelegenheit, mich als Skin Pickerin zu verkleiden - es dabei aber gleich so zu übertreiben, dass niemand auf die Idee kommen würde, in dem Kostüm stecke ein "wahrer Kern". Also nicht nur die blutbetropften Strümpfe anziehen, sondern gleich alles mit Theaterblut zuschmieren: Kittel, Gesicht, alles. Und wer noch eine dicke Thermostrumpfhose drunterzieht, feiert auch bei klimatischen Kapriolen draußen ganz entspannt. Dazu noch ein paar Pflaster über die Aufmachung drapieren und die Finger in Baumwoll-Handschuhe stecken - so wie man es sonst tut, um sich vom Knibbeln abzuhalten.

An diesem Freudentag entfällt endlich das stundenlange Schminken vor dem Spiegel. Rote Stellen und Wunden dürfen heute bleiben! Sie werden sogar extra betont: Die Haut, ohnehin blass wegen des Mangels an Sonne, tünche ich weiß. Dann male ich mir rote Tropfen und Rinnsale ins Gesicht wie ein Vampir, der beim Bluttrinken geschlabbert hat. Oder male mir klaffende Schrunden wie ein Zombie, der zu Lebzeiten einem Messeranschlag zum Opfer gefallen ist. Da fallen die echten Wunden kaum noch auf.

An solchen Kostümierungen habe ich meine klammheimliche Freude. Während des Feierns lässt sich unbeschwert und völlig angstfrei dieses Paradoxon genießen: Indem ich mein Innerstes nach außen kehre, es sozusagen als Plakatwand vor mir hertrage, wird es für die anderen völlig unsichtbar. So kann ich einen Teil meines Ich zu zeigen, der sonst immer verborgen bleiben muss.

Und wenn jemand fragt, was mein Kostüm darstellen soll? Ach egal, da antworte ich einfach irgendetwas: "eine Horrorfigur", "einen Vampir", "einen Zombie" oder was auch immer. Denn im Karneval darf ich nach Herzenslust hässlich sein.

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Montag, 19. Januar 2015

"Es ist diese hilflose Wut"

Interview mit Monika Neumann-Justen, 64, Psychotherapeutin und Hautärztin, Bonn

Monika Neumann-Justen. (Bild: Ingrid Bäumer)
Frau Neumann-Justen, seit unserem ersten Interview sind knapp drei Jahre vergangen. Sie haben sich aus Ihrer Hautarztpraxis zurückgezogen, aber was hat sich in der Zwischenzeit im therapeutischen Bereich getan?

Monika Neumann-Justen: Ich habe viele Anfragen von Skin Pickern erhalten. Unser Gespräch hat mir viele schwierige, aber auch interessante Patientinnen beschert.

Wie viele Patienten mit Skin Picking sind denn bei Ihnen in Therapie?

Es sind knapp zehn Langzeit-Patienten. Ich arbeite tiefenpsychologisch, aber diese Patienten kommen nicht wie üblich einmal pro Woche, sondern alle zwei bis vier Wochen zur Behandlung. Meist sagen sie, es werde ihnen zu viel, es beeinträchtige sie im Alltag. Dadurch ergibt sich eine lange Dauer, aber bei einer moderaten Stundenzahl.

Wie wirken Skin Picker auf Sie? Was sind ihre Besonderheiten?

Gemeinsam ist ihnen ein enormes Kontrollbedürfnis. Meist funktionieren sie auch gut im Beruf, sind gesellschaftsfähig - trotz des Leidens, das ihr Skin Picking ihnen verursacht. Und ganz oft findet sich ein familiärer Hintergrund, der von traumatischen Erlebnissen geprägt ist: Erfahrungen von Gewalt bis hin zu sexuellen Übergriffen zwischen dem dritten und elften Lebensjahr, einer Phase, in der das Kind sich noch nicht wehren kann. Diese Menschen sind geprägt von Angst, die sie nicht spüren und die sich in hilflose Wut verwandelt hat. Diese Wut wird gegen die eigene Person gerichtet, zum Beispiel in Form von Skin Picking. Und ist das erst einmal über Jahre „eingeübt“, kommt definitiv ein Gewohnheitsfaktor hinzu.

In unserem ersten Gespräch sagten Sie, dass es manchen Menschen schwerfalle, Angst von Wut zu unterscheiden. Wie hängt das denn zusammen?

Wenn ein Kind Gewalt erlebt, hat es furchtbare Angst. Es erlebt Hilflosigkeit und Ausweglosigkeit. Damit einher geht aber auch das Gefühl großer Wut wegen der Ungerechtigkeit dieser Gewalt, oft genug durch die Menschen, die es am meisten liebt. Doch ein Kind ist nicht stark genug, um sich zu wehren und es erhält in seiner Hilflosigkeit keine Unterstützung. So entwickelt es Angst vor der eigenen Wut. Als Ventil, um Wut und Angst nicht zu fühlen, nutzt es Selbstverletzungen wie Skin Picking. Zum Glück kommt man in der Therapie recht leicht an diese Gefühle heran.

Gibt es bei allen eine Gewalt- oder Missbrauchsgeschichte?

Manchmal gibt es auch andere Gründe. Eine meiner Patientinnen wurde in ihrem Elternhaus extrem überbehütet, das reale Leben hat sie dann völlig überfordert. Skin Picking kann auch im Erwachsenenalter anfangen: Ein männlicher Patient, erhielt vor ein paar Jahren ein fremdes Organ transplantiert und muss lebenslang Medikamente nehmen, damit das Organ nicht abgestoßen wird. Er lehnt diese Medikamente ab, aber er hat keine Wahl. Auch er fühlt sich machtlos. So richtet er die Aggression gegen sich selbst und fügt sich Verletzungen zu. Es ist immer wieder diese hilflose Wut.

Wie gehen Sie therapeutisch an Skin Picking heran?

Ich arbeite tiefenpsychologisch, beziehe aber auch verhaltenstherapeutische Elemente ein. In der Therapie sehe ich Patienten als „Experten in eigener Sache“ - wir sind also zwei Experten, die zusammenarbeiten, damit es dem Patienten besser geht.

Welche Methoden haben sich als effizient erwiesen?

Um gegen den Gewohnheitsfaktor im Skin Picking an zu arbeiten, empfehlen sich durchaus verhaltenstherapeutische Mittel. Beispielsweise bitte ich die Patientin, mit ihren Fingerknöcheln über die Haut zu rubbeln statt mit den Nägeln zu kratzen, was die Haut aufreißt. Es gibt viele Möglichkeiten, den Knibbel-Impuls umzuleiten. Ihn zu unterdrücken, das funktioniert allerdings gar nicht.

Welche Möglichkeiten gibt es denn noch?

Wenn ein Patient neu zu mir kommt, probieren wir erst einige verhaltenstherapeutische Tricks. Zum Beispiel, statt knibbeln im Gesicht ein medizinisches Peeling verwenden, Chi-Gong-Kugeln in die Hand nehmen und rotieren lassen - um die Finger beschäftigt zu halten. Oder beim Abschminken Handschuhe anziehen, um erst gar nicht die Fingernägel einsetzen zu können. Oder den Badezimmerspiegel mit einer Folie abkleben, damit man die eigene Haut nicht mehr so genau darin sieht. In manchen Fällen hilft das schon.

Und wenn es nicht hilft?

Dann folgt die nächste Stufe: Ich versuche, den Menschen dazu zu bringen, dass er sich selbst mit seinem Verhalten akzeptiert. Dazu begeben wir uns auf eine Entdeckungsreise in seine Psyche: Was waren das für Situationen, in denen er diese hilflose Wut gespürt hat? Man muss das respektvoll ansprechen. Überhaupt: Das Allerwichtigste in der Behandlung ist Respekt. Denn Skin Picking fällt nicht vom Himmel, es ist eben nicht nur Spannungsabfuhr.

Und über die kindliche Wut zu sprechen, das funktioniert?

Natürlich nicht immer. Ein erster Erfolg ist erreicht, wenn ein Patient Trauer fühlen kann: Trauer um das, was ihm zugestoßen ist. Dann kann er das Knibbeln meist lassen. In Situationen mit hohem Druck fängt er aber erfahrungsgemäß wieder damit an. Und dann wird er wütend, hasst sich selbst. Dieser Hass jedoch steigert nur das Skin Picking. Deshalb ist es ganz wichtig, dass Patienten lernen, gnädig mit sich selbst zu sein. Und sich trauen, genau hinzuschauen: Was hat mich wieder zum Knibbeln bewegt?

Was halten Sie davon, mit Medikamenten den Knibbeldrang zu vermindern?

Medikamente sind meiner Meinung nach in der Regel nicht hilfreich. Verschreibungen werden aber zunehmen, weil Skin Picking im DSM-5 unter „Zwangsstörungen und Ähnliche“ eingeordnet wird. Bei Zwangsstörungen werden von Psychiatern zum Beispiel selektive Serotonin- Wiederaufnahme-Hemmer oder trizyklische Antidepressiva eingesetzt. Diese Medikamente machen bei Skin Pickern eher keinen Sinn. Der Patient funktioniert dann vielleicht vordergründig besser in seinem sozialen Umfeld, aber es wird schwerer, an die Ursachen der Störung heranzukommen.

Sie sprachen das DSM-5 an, das Diagnosemanual der Amerikanischen Psychiatrischen Association (APA). Es gilt als Trendsetter für Europa und viele Skin Picker sind froh, dass das, was ihnen Leiden verursacht, endlich als eigenständiges Störungsbild anerkannt ist. Sie finden es aber anscheinend nicht so hilfreich – warum?

Ich warne vor der Einordnung in die Kategorie „Zwangsstörungen und Verwandte“. Natürlich hat Skin Picking etwas Zwanghaftes. Aber Zwang ist allgegenwärtig, bei vielen psychischen Erkrankungen. Er dient der Abwehr unerwünschter Gefühle wie Angst und Kontrollverlust. Nur weil jemand einen Zwang entwickelt hat, leidet er also noch lange nicht unter einer Zwangserkrankung. Hier wird Missverständnissen Tür und Tor geöffnet.

Wo wäre Skin Picking denn besser aufgehoben?

Vorher galt Skin Picking als Impulskontrollstörung - und dahin passt es meiner Meinung nach auch viel besser. Und es ist eine so himmlisch unverständliche Diagnose: Sie stigmatisiert die Patienten nicht so sehr. Zwangsstörungen dagegen gelten als schwer therapierbar. Ein Patient, bei dem eine Zwangsstörung diagnostiziert wird, fällt gleich in eine prognostisch ungünstige Gruppe.

Und was bedeutet das für den Betroffenen?

Er findet vielleicht keinen Therapeuten, weil die Behandlung von Zwangsstörungen bei Therapeuten als anstrengend und nur mäßig erfolgversprechend gilt. Noch schlimmer wird es, wenn ein Arzt oder Psychologe einem Patienten attestiert, er hätte eine „zwanghafte Persönlichkeitsstörung“. Denn die gilt als noch schwerer therapierbar. Skin Picker haben jedoch in den meisten Fällen gar keine so schwerwiegende Störung. Die Einsicht in die eigene Störung unterscheidet Skin Picker deutlich von Menschen mit Persönlichkeitsstörungen. Meistens funktionieren sie ja auch sehr gut im beruflichen Umfeld. Wie Sie sehen: Es gibt Diagnosen, die dem Patienten mehr schaden als nützen.

Warum haben dann die Autoren des DSM-5 Skin Picking dann Ihrer Meinung nach in der Nähe bei den Zwangsstörungen untergebracht?

Hier sprechen Sie ein ganz heißes Eisen an. Besonders in Europa gibt es Kritik am DSM-5: Viele der maßgeblichen Autoren sollen der Pharma-Industrie nahestehen, forschen beispielsweise für Pharmafirmen oder erhalten Vortragshonorare. Europäische Psychotherapeuten sehen die Gefahr, dass immer mehr Menschen Medikamente erhalten, wenn im DSM-5 die Kategorie der Zwangsstörungen so sehr ausgeweitet wird: Zur Behandlung werden dann ja fast regelhaft Psychopharmaka empfohlen.

Permalink dieses Blogposts:
http://meine-haut.blogspot.com/2015/01/es-ist-diese-hilflose-wut.html

Dienstag, 13. Januar 2015

Skin Picking Newsletter Januar 2015

Frohes neues Jahr allerseits! :)

Inhalt:
  1. Unser nächstes Treffen
  2. Bitte macht mit! Studie zur Diagnose von Skin Picking
  3. "Mein Leben mit Skin Picking" - tolles Blog einer 17-Jährigen
  4. Geplante Aktivitäten für 2015
  5. Artikel über Skin Picking im "Ärzteblatt"
  6. Weitere Treff-Termine
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  1. Das nächste Treffen unserer Selbsthilfegruppe ist am
Montag, 19. Januar 2015
19 Uhr
im "gesundheitsladen köln", Venloer Straße 46, Erdgeschoss

Leicht erreichbar mit Stadtbahn-Linie 5 (Haltestelle Hans-Böckler-Platz) und per S-Bahn (Haltestelle Bahnhof West).
Eingeladen sind wie immer alle von Dermatillomanie (Skin Picking, Acné excoriée) und Trichotillomanie Betroffenen. <3

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  1. Bitte macht mit: Fragebogen zur Diagnose von Skin Picking!

    Christina Gallinat studiert Psychologie an der Universität Heidelberg. Für ihre Masterarbeit hat sie sich einen englischsprachigen Diagnose-Fragebogen für Skin Picking vorgenommen: Sie untersucht, ob man ihn für Deutschland übernehmen kann. Dazu hat sie den Fragebogen übersetzt und zum anonymen Ausfüllen ins Netz gestellt. Je mehr Menschen ihn ausfüllen, umso aussagekräftiger sind die Ergebnisse!

    Link zum Fragebogen: https://www.soscisurvey.de/HautundWohlbefinden/

    Im zweiten Schritt wird gefragt, wie sinnvoll der Fragebogen ist und ob er in der praktischen Arbeit nützt.
    Das Ausfüllen dauert 10 bis 15 Minuten.
    Und hier geht's zum Fragebogen: https://www.soscisurvey.de/HautundWohlbefinden
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  1. "Mein Leben mit Skin Picking" - tolles Blog
"Ich habe mich getraut!" Jacqueline ist stolz auf sich, denn sie ist ungeschminkt ins Theater gegangen. In ihrem Blog "Mein Leben mit Skin Picking" berichtet die junge Frau von ihren Erlebnissen.
Profilfoto von Jacqueline. Link zum Blog: http://mein-leben-mit-skinpicking.blogspot.de/
Das macht Mut und ist sehr lesenswert!

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  1. Geplante Aktivitäten der Selbsthilfegruppe für 2015

    Ich freue mich, dass ich in diesem Jahr so viele Anregungen erhalten habe – Und hier sind die Vorschläge:
    - Vortrag einer Hypnotherapeutin – was kann Hypnose bei Skin Picking leisten?
    - Vortrag einer Ernährungsberaterin – hängen Hautbild und Ernährung zusammen?
    - Vortrag einer Hautärztin: Was sind die körperlichen Aspekte von Skin Picking, welche Hautpflege empfhiehlt sie, was kann man mit Medikamenten erreichen?
    - Vortrag einer Therapeutin über die "Bürokratie" rund um Psychotherapie: Welche unterschiedlichen Therapieformen gibt es, welche davon sind für Skin Picking besonders geeignet, wie verläuft die nervenaufreibende Therapeutensuche möglichst kurz und stressfrei?
Ob wir das alles in diesem Jahr schaffen, weiß ich nicht – aber die Themen bleiben ja auch 2016 aktuell ;) Wenn Termine gesetzt sind, erfahrt ihr es hier im Newsletter.

Vielen Dank an alle, die mitgemacht haben!

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  1. Artikel im Ärzteblatt über Skin Picking
Je mehr Fachleute über Skin Picking erfahren, desto besser für Betroffene. Deshalb ist es sehr erfreulich, dass das "Ärzteblatt" einen langen Artikel über Skin Picking in seiner Dezemberausgabe gebracht hat. Auch wenn er nicht ganz aktuell ist: Die Autorin ordnet Skin Picking den Impulskontrollstörungen zu. Es fehlt jeder Hinweis darauf, dass Skin Picking im amerikanischen Diagnosemanual DSM-5 inzwischen unter "Zwangsstörungen und Verwandte" einsortiert ist – ob zurecht oder nicht, ist dann noch mal eine andere Frage.

Hier der Link zum Text:  http://www.aerzteblatt.de/archiv/165551

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  1. Weitere Treff-Termine der Selbsthilfebgruppe – zum Eintragen in den Kalender:
    Montag, 16. Februar, 19 Uhr
    Montag, 16. März, 19 Uhr
    Montag, 20. April, 19 Uhr
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So, das war's schon wieder!
Einen schönen Start in 2015 wünscht euch
das Krätzchen

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Montag, 29. Dezember 2014

"Ich bin ein Mensch, kein Versuchskaninchen!"

Selbst Angela Hartlin, die exponierteste Skin-Picking-Aktivistin weltweit, sucht noch immer nach einem kompetenten Therapeuten. In einem Blog berichtete die Kanadierin vor kurzem, dass sie nach acht Jahren ohne Therapie wieder ihren Mut zusammengenomen und einen Versuch unternommen hat, mit therapeutischer Hilfe ihr Skin Picking doch noch zu überwinden.


Angela Hartlin. Bild: http://bit.ly/1vmNM0K

Doch offenbar war der Fachmann (oder die Fachfrau) nicht bereit, sich zum Thema Skin Picking fortzubilden. Dabei gibt es in den USA und Kanada ein sogar recht kompaktes und kostengünstiges Fortbildungsangebot. Deshalb brach Angela die Therapie nach drei Sitzungen ab. "Ich bin ein Mensch, kein Versuchskaninchen!", beharrt sie.

Mehr Infos dazu gibt es hier: http://blog.trich.org/2014/12/23/angela-broke-up-with-her-therapist-heres-why-you-should-care/

Permalink dieses Blogposts:
http://meine-haut.blogspot.com/2014/12/ich-bin-kein-mensch-kein.html

Montag, 8. Dezember 2014

Skin Picking Newsletter Dezember 2014

Selbsthilfegruppe Skin Picking Köln, Newsletter #53, Dezember 2014

Hallo zusammen! :)

Inhalt:
  1. Unser nächstes Treffen
  2. Aufruf: Buchprojekt
  3. Rückblick: "Ihr seid mutig" – unsere SHG bei einer Fortbildung für Medizinische Fachangestellte
  4. Pläne für kommendes Jahr – Ideensammlung!
  5. Weitere Treff-Termine
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  1. Unser nächstes Treffen ist am
Montag, 15. Dezember, 19 Uhr
im "gesundheitsladen", Venloer Straße 46, Erdgeschoss.

Der Treffpunkt ist leicht mit den Öffentlichen zu erreichen: U-Bahn-Haltestelle "Hans-Böckler-Platz" und S-Bahn-Haltestelle "Köln West", dann nur 1-2 Minuten Fußweg.

Eingeladen sind wie immer alle, die an Dermatillomanie oder Trichotillomanie leiden! :)
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  1. Aufruf: Buchprojekt!
Ein paar von euch wissen es schon, aber jetzt ist es an der Zeit, das Ganze an eine etwas größere Glocke zu hängen: Jawoll, wir planen ein Buch über Skin Picking – von Betroffenen für Betroffene! Herausgeberin/Autorin bin ich, Co-Autorin Barbara Schubert (einige kennen sie sicherlich schon als Therapeutin).

Ein wichtiger Teil des Buches sind Geschichten von Betroffenen – über ihr Leben mit Skin Picking. Vielleicht kennt ihr "Project Dermatillomania – the Stories Behind Our Scars" (siehe Link: http://www.goodreads.com/book/show/20959902-project-dermatillomania). Das Buch ist vor ein paar Monaten erschienen. Wir wollen auch, wie in diesem Buch, Betroffene sprechen lassen. Nicht nur durch Worte, sondern auch durch Bilder!

Buchtitel "The Stories Behind Our Scars" Bild: PR
Daher hier ein zweifacher Aufruf:
  • Wir haben schon viele Geschichten von Menschen zwischen 25 und 50. Was wir noch brauchen, ist ein Beitrag von einem jungen Menschen zwischen 15 und 20. Außerdem sind Geschichten von Männern hochwillkommen, da bisher unterrepräsentiert!
  • Wir sind auf der Suche nach Bildern, die einen kreativen Umgang mit Skin-Picking zeigen. Das dürfen ruhig Fotos sein, auf denen Pickel zu sehen sind – wenn sie in einen Zusammenhang gebracht werden. Als Beispiel und Inspiration verlinke ich hier Lilis Beiträge auf meiner Webseite: http://www.skin-picking.de/%C3%BCber-skin-picking/fotos/
Sämtliche Beiträge werden selbstverständlich auf Wunsch anonymisiert! Wir brauchen nur ein Pseudonym der/des Einsendenden sowie Infos zu seinem/ihrem Alter und ungefähren Wohnort.

Bitte schicke deine Geschichte/ deine Bilder an diese Adresse: dermatillomanie@gmx.de Das ist auch die Adresse, falls du dazu noch Fragen hast.
Vielen Dank! :)
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  1. Rückblick: "Ihr seid mutig" - unsere Selbsthilfegruppe bei einer Fortbildung für Medizinische Fachangestellte
Nicht nur der Arzt kann helfen – auch medizinische Fachangestellte (MFA – früher "Sprechstundenhilfen" genannt) können ein offenes Ohr für Patienten haben. Und vielleicht haben sie sogar Gelegenheit, Patienten in vertraulichen Situationen auf das Angebot von Selbsthilfegruppen hinzuweisen.
Das ist die Idee einer Fortbildungsveranstaltung für MFA, die in der Selbsthilfekontaktstelle Köln * Mitte November stattfand. Hier hatten Selbsthilfegruppen Gelegenheit, sich medizinischem Fachpersonal vorzustellen – die nutzte ich natürlich gerne! Mit dabei war ein sehr netter Kollege von der Kölner Selbsthilfegruppe "Soziale Ängste".
Zunächst wurde erklärt, was psychische Störungen sind. Dann stellte Claudia Daubenbüchel von der Selbsthilfe-Kontaktstelle mit Hilfe eines Interviews mit uns dar, was Selbsthilfe ist und wie sie konkret abläuft. Keine von den Fachangestellten kannte Skin Picking, viele waren erstaunt, dass es so eine Störung gibt. Deshalb erklärte ich es genauer. Jede MFA bekam außerdem einen Flyer unserer Selbsthilfegruppe. Da es über 30 Teilnehmerinnen waren, haben wir hier eine enorme Aufklärungsquote!
Es gab aber auch durchaus kritische Fragen von den MFA, zum Beispiel fragte eine, die in einer psychiatrischen Praxis arbeitet: "Wie soll ich den Patienten eine Selbsthilfegruppe schmackhaft machen, wenn sie noch nicht einmal das Angebot annehmen, in Gruppentherapie zu gehen?" Ich antwortete, dass es bei Selbsthilfegruppen keine Wartelisten gibt, dass sich Betroffene hier unter Gleichen befinden und dass sie oft zum ersten Mal in ihrem Leben mit Menschen sprechen, die ihre Situation völlig verstehen können. Außerdem können sie hier selber aktiv werden und so aus ihrer Opferrolle herauskommen.
Zum Schluss dankten uns die MFA, dass wir den Mut hatten, so offen über unsere psychische Störung zu reden.
Im Januar wird die Veranstaltung mit anderen Teilnehmern wiederholt, ich werde dann wohl noch
mal hingehen und über unsere SHG aufklären. Es sei denn, jemand anders möchte – ich geb den Job auch gerne ab! Bei Interesse bitte unter dermatillomanie@gmx.de melden – die Veranstaltung ist am 28. Januar nachmittags 15 bis 18 Uhr.
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  1. Pläne fürs kommende Jahr – Ideensammlung!
Es wird wieder Zeit, finanzielle Förderung für unsere Selbsthilfegruppe zu beantragen. Wenn ihr Wünsche und Ideen habt, was wir im kommenden Jahr Außergewöhnliches machen könnten, meldet euch bitte! Ein Vorhaben ist schon in Planung: Eine Hypnotherapeutin wird uns besuchen und berichten, wie sie mit Hypnose gegen Skin Picking arbeitet.
Weitere Ideen sind herzlich willkommen! :)
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Weitere Treff-Termine zum Abspeichern:
19. Januar, 16. Februar, 16. März
... immer am dritten Montag eines Monats, immer 19 Uhr
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So, das war's schon wieder!
Eine schöne Weihnachtszeit wünscht euch
Ingrid

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Freitag, 21. November 2014

Eine Barbie mit Akne - eben ganz normal schön!

Mit dieser Barbie hätte ich als Kind viel lieber gespielt als mit der dürren Bohnenstange von Mattel: Jetzt gibt es eine der Barbie nachempfundene Puppe, die - und das ist der große Unterschied! - die Proportionen eines normalen 19-jährigen Teenagers hat.


Mit Akne - aber genauso liebenswert! Bild: Nickolay Lamm
Entwickelt hat sie ein Puppenkünstler namens Nickolay Lamm, weshalb seine Kreation auch "Lammily" heißt. Die Botschaft hinter dem Konzept: "average is beautiful", also durchschnittliches Aussehen ist schön. Wenn man sich Lammily im Vergleich zur Barbie in Lebensgröße vorstellen würde, hätte sie geschätzte 20 Kilo mehr als ihr magersucht-verdächtiges Vorbild, dabei wäre sie ebenfalls geschätzte 20 Zentimeter kleiner. Errechnet hat Lamm die Proportionen anhand statistischer Daten des US-Gesundheitsministeriums. Dahinter steckt offenbar die Überzeugung, dass Barbies nie erreichbares Schönheitsideal Kindern schadet, weil sie auch so makellos aussehen wollen.


Vergleich zwischen Barbie und Lammily. Bilder: Nickolay Lamm
Lamm geht genau in die andere Richtung: Um den realistischen Eindruck perfekt zu machen, liefert er auf Wunsch gleich Accessoires mit, zum Beispiel einen Aufkleber fürs Gesicht, der Akne darstellt! Für die Oberschenkel gibt's Cellulite-Aufkleber, für den Bauch Dehnungsstreifen. Tattoos und auch Wundnarben sind vorrätig. Letzteres veranlasste die Schweizer Boulevardzeitung "20 Minuten" zu der unschönen Schlagzeile "Narbie statt Barbie".
Ab Ende November kommen die ersten Puppen in die Läden. Lemm hat das Projekt per Crowdfunding möglich gemacht. Über 19.000-mal wurde Lemmily nach seinen Angaben schon vorbestellt.
Mal sehen, wie die realistischere Puppe bei den Kindern ankommt - und ob Hungerhaken-Barbie dann überhaupt noch eine Chance hat!

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http://meine-haut.blogspot.com/2014/11/eine-barbie-mit-akne-eben-ganz-normal.html

Montag, 10. November 2014

Skin Picking Newsletter November 2014


Selbsthilfegruppe Skin Picking, Newsletter November 2014


Hallo zusammen! :)

Inhalt:

  1.  Unser nächstes Treffen 
  2. Angehörige willkommen (mit Ankündigung)!  
  3. Thema nächstes Mal: Meditations-CD 
  4. Yeah! Mehr als 100 Likes für “In meiner Haut“!  
  5. Weitere Treff-Termine 
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1. Das nächste Treffen der Selbsthilfegruppe ist am

Montag, 17. November

19 Uhr

… im „gesundheitsladen Köln“, Venloer Straße 46, Erdgeschoss. Leicht erreichbar mit den öffentlichen Verkehrsmitteln: S-Bahn-Haltestelle Köln-West, U-Bahn-Haltestelle Hans-Böckler-Platz.

Eingeladen sind wie immer alle von Skin Picking und Trichotillomanie Betroffenen.

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2. Angehörige willkommen (mit Anmeldung)!

Übrigens: Wenn ihr eure/n Lebenspartner/in oder eine/n Angehörigen zum Gruppentreffen mitbringen möchtet, zum Beispiel als Rückenstärkung, ist das kein Problem. Ich bitte dann nur um eine kurze Ankündigung an diese Mailadresse: dermatillomanie@gmx.de.

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3. Thema nächstes Mal: Meditations-CD

Zum nächsten Gruppentreffen am 17. November bringe ich die Meditations-CD „Hautprobleme“ von Ruediger Dahlke mit. Dahlke ist einer der Päpste in Sachen Psychosomatik, also der Verbindung von körperlichen und seelischen Leiden. Von ihm ist beispielsweise das Buch "Krankheit als Chance". Dahlke hat auch eine Reihe von Meditations-CDs zu verschiedenen Themen herausgegeben, darunter Hautprobleme. 

Meditations-CD "Hautprobleme" von Ruediger Dahlke.
"Die Haut ist wie eine Landkarte der Seele. Auf ihr bildet sich nach außen ab, womit die Seele innen nicht mehr allein fertig werden kann", sagt Dahlke. Meditation soll als eine Art Anleitung zur Selbstheilung dienen. Ich schlage vor, wir hören uns die CD gemeinsam an – ich habe sie mir schon einmal (teilweise) angehört und fand sie eigentlich ganz passend für uns. Bin gespannt auf eure Rückmeldungen! :D

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4. Yeah! Unsere Facebook-Seite „In meiner Haut“ hat über 100 Likes!

Das ist eine sehr erfreuliche Nachricht: Die Facebook-Seite „In meiner Haut“, die vor gut drei Monaten gestartet ist, hat inzwischen mehr als 100 Likes! J Jeder Nutzer, der diese Seite oder einen auf ihr geteilten Inhalt mit einem „gefällt mir“ markiert, trägt dazu bei, dass Skin Picking bekannter wird und dass Betroffene nicht mehr im Stillen leiden müssen.

Danke für eure Likes – und macht bitte weiter so ;) Hier geht’s zu der Seite:


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5. Weitere Treff-Termine – zum Abspeichern
Wir treffen uns immer am dritten Montag eines Monats um 19 Uhr. Unsere weiteren Treff-Termine sind:

15. Dezember, 19. Januar, 16. Februar

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So, das war’s schon wieder! Eine stressfreie Vorweihnachtszeit wünscht euch Ingrid
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